Zuwanderung: Ankunft – Akzeptanz – Anteilnahme

Muslime in Sachsen. Geschichte, Fakten, Lebenswelten
Im Februar 2015 konstatierte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich, dass der Islam nicht zu Sachsen gehöre. Das Buchprojekt „Muslime in Sachsen“ versucht ein anderes Bild zu zeichnen. Wissenschaftler_innen und Studierende der Orientalistik, Ethnologie und Religionswissenschaft der Universität Leipzig zeigen, dass sächsische „Muslime auf dem Weg sind, mitgestaltende Kräfte der Gesellschaft zu werden“ (40). Eine Besonderheit des Sammelbandes ist, dass nicht lediglich die Situation von Muslimen in Sachsen analysiert ...weiterlesen

Die 101 wichtigsten Fragen: Einwanderung und Asyl
Über die gesellschaftliche und politische Relevanz dieses kurzen Überblickswerks und ebenso über dessen Nutzen muss wohl kaum ein Wort verloren werden. Auf knapp 150 Seiten werden, thematisch geordnet, tatsächlich die wohl 101 meistgestellten Fragen zum Thema Zuwanderung beantwortet, in sowohl für den Laien als auch den Politikwissenschaftler interessanter und kenntnisreicher Weise. So wird etwa im ersten Abschnitt „Statistik“ die Relation zwischen der eigenen deutschen Betroffenheit und den Wanderungsbewegungen deutlich, wenn ...weiterlesen

Integriert Euch! Plädoyer für ein selbstbewusstes Einwanderungsland
Die Autorin, Sozialwissenschaftlerin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, entwirft einleitend zwei Szenarien für Deutschland im Jahr 2035: „altdeutsch, abgeschottet, patriarchalisch und aufgerüstet“ (7) oder aber „alt‑ und neudeutsch, offen, konfliktfreudig und selbstbewusst“ (9). Sie lässt keinen Zweifel daran, welches sie befürwortet. Dafür seien jedoch Anstrengungen von beiden Seiten nötig: „Integration in eine Gesellschaft und die Integration als Gesellschaft gehören zusammen“ (35) und sei darum nicht nur eine Aufgabe für Zuwanderer, sondern auch für alteingesessene ...weiterlesen

Flucht ins ungelobte Land. Die Asyl- und Migrationspolitik der Europäischen Union
André Höllmann plädiert für eine Gemeinsame Asyl‑ und Migrationspolitik (GAMP) der Europäischen Union, die deren „ureigenen Werteansprüchen“ genügt. Diese Politik müsse so konzipiert sein, dass sie dem „Wertegerüst“ (27) der EU‑Verträge einschließlich der Charta der Grundrechte einerseits sowie den gesamteuropäischen und jeweiligen nationalstaatlichen Bedürfnissen und Erfordernissen andererseits entspreche. Eine europäische Asylpolitik müsse anders als bisher einen „humanitären Charakter“ (124) aufweisen. Das gelte vor allem für unbegleitete ...weiterlesen

Migration, Asyl und (Post-)Migrantische Lebenswelten in Deutschland. Bestandsaufnahme und Perspektiven migrationspolitischer Praktiken
Die Aufdeckung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und der Umgang mit dessen Mordtaten hätte „ein ultimativer Weckruf sein müssen, um einen breit angelegten Diskurs und Prozess des selbstkritischen Hinterfragens eigener Stereotype, Vorurteile und verankerter rassistischer Denkmuster zu beginnen“ (3). Stattdessen, so die Herausgeber_innen in ihrem Vorwort, seien rechtspopulistische Forderungen, Ablehnung und Verurteilung von vermeintlich fremden Menschen in weiten Teilen der ...weiterlesen

Karl-Heinz Meier-Braun / Reinhold Weber (Hrsg.)
Deutschland Einwanderungsland. Begriffe – Fakten – Kontroversen
„Deutschland ist kein Einwanderungsland.“ (17) – So stand es in der Verwaltungsvorschrift zum Reichs‑ und Staatsangehörigkeitsgesetz von 1913, das noch bis 1990 galt und die Praxis der Einbürgerungsbehörden bestimmte. Wie sehr sich seitdem die Situation in Deutschland geändert hat, beschreibt nicht nur Mitherausgeber Karl‑Heinz Meier‑Braun in der Einleitung, vielmehr wird sie in den mehr als 60 Beiträgen dieses Bandes nachgezeichnet. Die Texte sind recht knapp gehalten, teilweise umfassen sie nur zweieinhalb Seiten. Sie stammen von ...weiterlesen

Die Integrationsdebatte zwischen Assimilation und Diversität. Grenzziehungen in Theorie, Kunst und Gesellschaft
In dem Sammelband wird die Integrationsdebatte aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen – Soziologie, Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft sowie Literatur‑ und Filmwissenschaft – analysiert. Auf diese Weise entsteht ein breiter Überblick über das Themenfeld, was den Band besonders interessant macht. Dieser enthält neben der Einleitung zwölf Beiträge, die drei unterschiedlichen Schwerpunkten zugeordnet sind. Im ersten ...weiterlesen

Hier die Russen – dort die Deutschen. Über die Integrationsprobleme russlanddeutscher Jugendlicher 250 Jahre nach dem Einladungsmanifest von Katharina II.
Migration und Integration gehören zu den beherrschenden Themen in öffentlichen politischen Debatten. Eine der größten Einwanderergruppen in Deutschland bilden die Russlanddeutschen, von denen in den vergangenen Jahrzehnten weit mehr als zwei Millionen Menschen in die Bundesrepublik übergesiedelt sind. Den Herausforderungen und Schwierigkeiten der Integration vor allem der jüngeren Generation aus dieser Gruppe ist dieser schmale Tagungsband gewidmet, der auf ein Symposium der Akademie der Diözese...weiterlesen

Handan Aksünger
Jenseits des Schweigegebots. Alevitische Migrantenselbstorganisationen und zivilgesellschaftliche Integration in Deutschland und den Niederlanden
Diss. Münster; Begutachtung: J. Platenkamp, D. Thränhardt. – Ein Drittel der türkischstämmigen Migranten, die in Deutschland und den Niederlanden leben, sind Aleviten. Lange Zeit wurden sie als ethnisch‑religiöse Gruppe von der jeweiligen Mehrheitsgesellschaft nicht wahrgenommen. Zum einen wurden türkische Migranten in den Aufnahmeländern als homogene Gruppe betrachtet, zum anderen unterlagen die Aleviten einem aufgrund ihrer jahrhundertelangen ...weiterlesen

Stadtgesellschaft und Zuwanderung. Zur Logik sozialräumlichen Integrationshandelns in der Einwanderungsgesellschaft
Diss. Bielefeld. – Das Bielefelder Institut für Konflikt‑ und Gewaltforschung wurde insbesondere durch die Studien von Wilhelm Heitmeyer zur gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit bundesweit bekannt. In einem weiteren Forschungsprojekt wurden Intergruppenkonflikte in Kleinstädten untersucht. Die im Rahmen dieses Projektes entstandene Dissertation hat Konflikte mit Aussiedlern in Salzgitter zum Gegenstand. Der Autor hat hierfür als teilnehmender ...weiterlesen

Die Gastarbeiter-Welt. Leben zwischen Palermo und Wolfsburg
Die Geschichtsschreibung der Arbeitsmigration pflege meist nur einen Erzähl-Plot, kritisieren die Autoren, „der auf ein klares Ziel zuläuft: die Integration. In dieser Erzählung finden die Remigranten keinen Platz“ (9). Zugespitzt formuliert münde dies immer nur in den Vorwurf, dass die Arbeitsmigranten unterdrückt worden seien und Politik wie Gesellschaft sich zu lange weigerten, Deutschland zum Einwanderungsland zu erklären. Richter und Richter wollen dagegen „das Narrativ der Viktimisierung“ (11) vermeiden und über eine Historisierung ...weiterlesen

Immigration and German Identity in the Federal Republic of Germany from 1945 to 2006
Diss. Osnabrück; Begutachtung: M. Bommes, J. Oltmer. – Neben den USA gehört die Bundesrepublik zu den Industrieländern mit den größten Migrationsströmen. Aufgrund der hohen Einwanderungszahlen ist es Duncan Coopers Ziel, die sich in den westlichen Besatzungszonen beziehungsweise der Bundesrepublik wandelnden Ansichten der Bevölkerung über Migration, permanentes Niederlassen sowie Integration verschiedener Gruppen zu untersuchen. Hieraus möchte der Autor auch Aussagen über die ...weiterlesen

Deutschsein. Eine Aufklärungsschrift
„Die Islamdebatte ist dabei, völlig aus dem Ruder zu laufen“, sorgt sich der Schriftsteller Şenocak, was zur Folge habe, „dass eine kritische innerislamische Auseinandersetzung kaum noch möglich zu sein scheint, ohne einer künstlichen Polarisierung im Kampf der Kulturen Munition zu liefern“ (185). Damit stellt er zweifelsfrei klar, dass auch den Migranten selbst Verantwortung für ihre Integration zukommt. Vor allem hält er aber in diesem autobiografisch eingefärbten und einfühlsam geschriebenen Essay den Deutschen einen Spiegel ...weiterlesen

Dolce Vita? Das Bild der italienischen Migranten in Deutschland
Während über die in Deutschland lebende türkischstämmige Bevölkerung kontroverse Debatten geführt werden, gelten die italienischen Migranten inzwischen gemeinhin als gut integriert und wurden in der öffentlichen Wahrnehmung vom bedrohlichen Gastarbeiter zum Vertreter eines bewunderten „Dolce Vita“ befördert. Um diese „Karriere, die das Bild des Italieners in der Geschichte der Bundesrepublik durchlaufen hat“ (7), geht es in diesem Band. Dabei werden drei verschiedene Perspektiven eingenommen: Im ...weiterlesen

Fremde Heimat. Das Schicksal der Vertriebenen nach 1945. Das Buch zur Fernsehserie
Das Buch erscheint begleitend zu einer im Frühjahr 2011 ausgestrahlten TV-Dokumentation der ARD. Im Mittelpunkt steht das Schicksal der ca. zwölf Millionen Menschen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten Schlesien, Pommern, Ostpreußen und dem Sudetenland flüchteten oder vertrieben wurden. Während bisher die Vorgeschichte der Flucht und die Vertreibung selbst Gegenstand zahlreicher Untersuchungen geworden sind, widmen sich nur wenige Abhandlungen der ...weiterlesen

Heimkehr der Unerwünschten. Eine Geschichte der Juden in Deutschland nach 1945. Aus dem Französischen von Helmut Reuter
In einigen Passagen liest man nicht nur die Verwunderung des Journalisten Guez darüber heraus, dass es in Deutschland wieder ein vielfältiges jüdisches Leben gibt. Es schimmert auch ein fast schon unwilliges Erstaunen darüber durch, wie seltsam normal dieses Land geworden ist. Diese über Jahre und Jahrzehnte gewachsene Normalität zeigt sich in den Biografien zahlreicher Menschen, die Guez für dieses Buch interviewt hat, und in den zahlreichen anderen recherchierten Lebensläufen. Erzählt wird von...weiterlesen

Integration durch Konsultation? Konsensbildung in der Migrations- und Integrationspolitik in Deutschland und den Niederlanden
Diss. Münster; Begutachtung: D. Thränhardt, C. Frantz. – Korporatistische Strukturen, die bis vor kurzem noch gerne als altbackene Überbleibsel der alten Bundesrepublik angesehen wurden, erleben in der deutschen Migrationspolitik eine erstaunliche Renaissance. Dafür stehen die nach dem Antritt der großen Koalition im Jahr 2005 eingerichteten Gremien Islamkonferenz und Integrationsgipfel. In ihrer informativen Arbeit vergleicht Musch die dabei auftretenden Staat-Verbände-Strukturen mit denen in den ...weiterlesen

Integration in Deutschland. Zwischen Assimilation und Multikulturalismus
Das 2005 in Kraft getretene Zuwanderungsgesetz war zweifellos ein wichtiger legislativer Schritt, mit dem politisch zum Ausdruck gebracht wurde, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Dieses Gesetz hat jedoch – so der Autor – zugleich symptomatischen Charakter für den Stand der Integrationsdebatte hierzulande, weil über das Ziel der integrationsfördernden Maßnahmen keine Aussagen getroffen werden. Nicht nur in der öffentlichen, auch in der wissenschaftlichen Diskussion kursieren...weiterlesen

Migranten in der deutschen Politik
Mit Philipp Rösler (FDP) und Cem Özdemir (Grüne) sind inzwischen Politiker mit Migrationshintergrund in der Bundesregierung und/oder an der Spitze ihrer Partei vertreten. Gleichwohl stellt der Journalist Marvin Oppong im Vorwort seines Sammelbandes – zu Recht – fest: „Bisher existiert im deutschsprachigen Raum jedoch keine Publikation, die allein die Themenbereiche Politik und Migration miteinander verbindet und in vertiefter Form behandelt. Dieses Buch ist aus dem Gedanken heraus und mit dem Anspruch ...weiterlesen

Migrantenselbstorganisationen in der Integrationspolitik. Einwandererverbände als Interessenvertreter in Deutschland und den Niederlanden
Politikwiss. Diss. Münster; Begutachtung: C. Frantz, J. Platenkamp. – Im Zuge der seit mehreren Jahrzehnten geführten innerdeutschen Integrationsdebatte stehen sich immer wieder zwei Parteien gegenüber. Während Kritiker der Meinung sind, Migrantenvereine seien einer Integration abträglich und führten zu einer Form der Selbstethnisierung, sehen Befürworter den Erfolg von Integration nur durch eine sogenannte Binnenintegration gewährleistet. Kortmann untersucht anhand der beiden Fallbeispiele Deutschland und Niederlande ...weiterlesen

Migration – Teilhabe – Milieus. Spätaussiedler und türkeistämmige Deutsche im sozialen Raum
Die Autoren beleuchten in ihrer Studie die Lebenswelten von Spätaussiedlern und türkeistämmigen Deutschen in Cloppenburg, Salzgitter und Hannover. Sie gehen zunächst von der Hypothese aus, dass sich Migranten wie die Mehrheitsgesellschaft auch milieuspezifisch ausdifferenzieren und einzelne Milieus für gesellschaftspolitische Grundeinstellungen stehen. Der dabei herangezogene Milieuansatz schließt an die Methodologie Bourdieus an. Hervorzuheben ist das zugrunde liegende vielfältige Datenmaterial...weiterlesen

Susanne Stemmler (Hrsg.)
Multikultur 2.0. Willkommen im Einwanderungsland Deutschland
Dass sich Deutschland mit den Phänomenen Einwanderung und Diversität nicht leicht tut, hat nicht zuletzt jenes unsägliche Pamphlet Thilo Sarrazins eindringlich vorgeführt, das mit seiner kruden Mischung aus Populismus und Eugenik Deutschland kurz vor der selbstverschuldeten Abschaffung wähnte. Wie hingegen eine konstruktive Auseinandersetzung mit Migrationsphänomenen aussehen kann, zeigt dieser Sammelband, dem es um Ansätze für ein pragmatisches Management eines „postethnischen Zeitalters“ (12) geht. Dabei zeigt ...weiterlesen

Politische Partizipation und Integration von Migranten. Funktionen und Gestaltungsmöglichkeiten migrantenbestimmter Interessenvertretungen in Niedersachsen
Ein Mittel, Migranten zur politischen Partizipation in ihren Kommunen zu motivieren beziehungsweise die Voraussetzungen für politische Teilhabe zu ermöglichen, sind Ausländer- und Integrationsbeiräte, die sich mit den Belangen Zugewanderter beschäftigen. Die 1982 geborene Autorin, sie hat Politik- und Islamwissenschaften studiert, fragt, ob Ausländer- und Integrationsbeiräten „neben ihrer Rolle als Informations- und Dialogmedium auch Möglichkeiten zur aktiven Interessenvertretung haben“ (7). Diese Frage untersucht ...weiterlesen

Kalte Heimat. Die Geschichte der deutschen Vertriebenen nach 1945
„Während Staaten, die ihre deutschen Minderheiten nach Kriegsende unrechtmäßig vertrieben haben, die Opfer um Verzeihung gebeten haben, steht die innergesellschaftliche Anerkennung, daß die deutschen Vertriebenen nach 1945 zu psychisch, physisch und materiell besonders geschädigten Opfern einer kriegsfolgebedingten Menschenrechtsverletzung geworden sind, noch aus“ (352), schreibt der Historiker Kossert vom Deutschen Historischen Institut in Warschau. Mit seinem Buch bietet er eine Basis, um diese Lücke in der ...weiterlesen
aktualisiert am 28. April 2016
Es gibt keine Beiträge in dieser Kategorie. Wenn Unterkategorien angezeigt werden, können diese aber Beiträge enthalten.