"Trump, wie auch der Sturm auf das Kapitol, sind ein Produkt der sozialen Medien", schreibt der Autor. Foto: Gerd Altmann (geralt) / Pixabay.Der Aufstieg Donald Trumps und der Sturm auf das Kapitol 2021 sind nur als Endpunkt einer politischen Entwicklung zu verstehen, die 1968 begann und die zurückliegenden 30 Jahre medial und kulturell dominierte, so die These Bruno Heidlbergers. Sie seien Symptome einer antiliberalen Konterrevolution von rechts, die sich gegen die offene Gesellschaft richte, ein Reflex auf Globalisierung und Modernisierung sowie Ausdruck eines globalen Kampfes zwischen emanzipativem Liberalismus und nationalem Autoritarismus sei. Der Sturm markiere eine Zäsur – für Amerika und die Glaubwürdigkeit der liberalen Demokratie in der Welt. Ein Putsch habe indes nicht stattgefunden, aber ein Aufstand gegen die Wahrheit, die offene Gesellschaft, gegen kulturelle und ethnische Vielfalt, demokratische und rechtliche Gleichheit und Kosmopolitismus. Die amerikanischen Institutionen mit ihrer demokratischen Tradition haben nach Meinung des Autors Schaden genommen. Bleiben würden die demütigenden Bilder von Gewalt, die Verunsicherung und die Angst. Trump und auch der Sturm auf das Kapitol seien Produkte der sozialen Medien und der Zerstörung des öffentlichen Raums. Trump habe die Spaltung des Landes zwar nicht geschaffen, aber die bereits bestehende rücksichtslos ausgenutzt und vertieft wie nie zuvor.
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Christoph Butterwegge sieht die Bundesrepublik infolge wachsender Armut und sozialer Ungleichheit zerrissen. Nach der Auseinandersetzung mit einschlägigen theoretischen Ansätzen zum Verhältnis von Reichtum und Armut – etwa von Karl Marx, Friedrich Engels, Max Weber oder Theodor Geiger – geht er dabei auf die Theorie der nivellierten Mittelstandsgesellschaft von Helmut Schelsky ein. Auch hebt er Ralf Dahrendorf hervor, der in seiner Gesellschaftsanalyse die Merkmale Herrschaft und Klassenkonflikt untersuchte und so den „Klassenbegriff mit dem Terminus Konflikt“ verknüpfte, während die Frankfurter Schule seines Erachtens keinen „konstruktiven Beitrag zur Weiterentwicklung der Klassenanalyse reifer kapitalistischer Industriegesellschaften“ geleistet habe. Dabei zeichnet Butterwegge kritisch nach, wie in der westdeutschen Nachkriegssoziologie die als marxistisch verpönten Termini wie Klasse beziehungsweise Klassengesellschaft entschärft wurden. Seit Beginn des neuen Jahrtausends werde jedoch auf dieser Grundlage Armut bedenklich noch immer auf individuelles Verhalten reduziert, während die neoliberale Spaltung der Gesellschaft in arm und reich – aufgrund des Interessensgegensatzes von Kapital und Arbeit – weiter voranschreite. Gegenüber der zunehmenden sozioökonomischen Ungleichheit werde aktuell vor allem die Bevölkerung sensibler.
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Der niederländische Autor Geert Mak berichtet von seinen Reisen durch Europa. Dabei geht er der Frage nach, was seit 1999 in Europa passiert ist: „Was ist beim turbulenten Start ins 21. Jahrhundert mit der europäischen Welt geschehen?“ Damals sei der Kontinent voller Optimismus gewesen, doch mit dem 11. September 2001 und den folgenden Anschlägen in Madrid, London und Paris sei die europäische Welt ins Wanken geraten. Mak stellt die großen politischen Themen der vergangenen zwanzig Jahre dar und verbindet dabei persönliche Erfahrungen und Begegnungen mit politischen Trends. Anhand zahlreicher Episoden werden die zentralen Entwicklungslinien europäischer Politik nachgezeichnet.
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