Bei allem Idealismus ein realistischer Machtpolitiker. Literatur zur Außenpolitik von Barack Obama im Überblick
06.03.2018
Wie groß die Hoffnungen waren, die die Weltgemeinschaft mit Barack Obama verband, manifestierte sich mit dem Friedensnobelpreis – nicht einmal zwölf Monate nach seiner Amtseinführung als 44. Präsident der Vereinigten Staaten wurde ihm im Dezember 2009 diese Ehre zuteil. Erwartet wurde allgemein eine Neuorientierung der US-amerikanischen Klima-, Außen- und Sicherheitspolitik und tatsächlich setzte Obama bald erste Zeichen: mit einer Annäherung an die arabische Welt und mit der Prager Rede vom April 2009 über die Vision einer atomwaffenfreien Welt. Heinz Gärtner charakterisierte Obamas Außenpolitik als eine Vereinigung von realistischer Macht und idealistischer Menschrechtspolitik.
Anhand der Kurzrezensionen, die in der Annotierten Bibliografie der Politikwissenschaft vor allem zur ersten Amtszeit erschienen sind, lassen sich Kontext – die Welt nach dem Ende des Kalten Krieges – wie akute Herausforderungen schlaglichtartig nachvollziehen. Dazu zählten die von der Vorgänger-Administration „geerbten“ Kriege im Irak und in Afghanistan sowie das Gefangenenlager in Guantanamo. Als Schwerpunkte der Regierungszeit von Obama fallen dann der zunehmende Drohnenkrieg, das Atomabkommen mit dem Iran und die Verschiebung des Hauptaugenmerks auf den asiatischen Raum auf. Andere umfassende Analysen der Außenpolitik in beiden Amtszeiten sind unter der Rubrik „weitere Literatur“ aufgeführt.