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Zwischen Energiearmut und Technologieskepsis. Ist die Energiewende zu teuer und führt sie zu sozialer Ungerechtigkeit?

11.12.2017
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Dipl.-Journ. Wolfgang Denzler, B.A., M. Sc.

Wohlhabende Menschen können von der Energiewende profitieren, etwa durch hohe Renditen auf Investitionen in Photovoltaik-Anlagen. Foto: PixabayWohlhabende Menschen können von der Energiewende profitieren, etwa durch hohe Renditen auf Investitionen in Photovoltaik-Anlagen. Foto: Pixabay

 

Energiewende als Langzeitthema

Auch wenn es vordergründig um das große Thema Energiewende sechs Jahre nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima ruhiger geworden ist, prägt sie doch noch immer die mediale Öffentlichkeit. Der beschleunigte Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Kohle und Öl zählte beispielsweise zu den größten Zankäpfeln zwischen den potenziellen Koalitionspartnern während der Jamaika-Sondierungsgespräche im Herbst 2017. Auch global spielt der durch den Klimawandel notwendig gewordene Umbau des Energiesektors eine herausragende Rolle: Eine der bisher radikalsten Maßnahmen des US-Präsidenten Donald Trump war der Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, stattdessen soll der Abbau von Kohle massiv gefördert werden. Energiepolitische Debatten sind also nach wie vor von großer Relevanz und werden nicht selten polemisch geführt.

Da kann eine umfassende Basis an Hintergrundwissen zur Energiewende nicht schaden. Unter den aktuellen Neuveröffentlichungen zu diesem Themenbereich bieten sich hierfür zwei Bücher besonders an: „Die Energiewende verstehen – orientieren – gestalten“, herausgegeben von Jens Schippl et al., sowie „Faktencheck Energiewende. Konzept, Umsetzung, Kosten“ von Thomas Unnerstall. Der wissenschaftliche Sammelband von Schippl et al. vereint als Forschungsbericht die wichtigsten Ergebnisse der Helmholtz-Forschungsallianz ENERGY-TRANS. Der promovierte Physiker Thomas Unnerstall war in diversen Unternehmen der Energiebranche als leitender Angestellter tätig. Er will mit seinem Buch vor allem eine kompakte Themeneinführung anbieten und verspricht eine Betrachtung „ohne ideologische Brille“1, die den Leser*innen vor allem als Grundlage für die eigene Beurteilung dienen soll. Der Autor betont die objektive Rationalität seines Textes, der sich „auf Daten, Fakten und sichere Argumentationen“2 stütze. Serviceorientiert erklärt Unnerstall zunächst die Unterschiede zwischen Kilowatt und Kilowattstunde, außerdem veranschaulicht er typische Größenordnungen von Energie-Leistung und Energie-Mengen anhand von Alltagsbeispielen. Ansprechend ist die Fokussierung auf zehn konkrete Fragen zur Reform des Energiesektors; die ersten beiden sind sozialen Aspekten der Energiewende gewidmet.


Macht die Energiewende Arme ärmer?

Ein gern angeführter Einwand gegen die Energiewende ist, dass vor allem die Mittel- und Oberschicht von ihr profitiert, sie aber zulasten der Unterschicht geht. Schnell fällt das Schlagwort der Energiearmut, die im schlimmsten Fall zur Stromsperrung bei den Betroffenen führen kann. Unnerstall gibt zu bedenken, dass die Verteilung der Energiewende-Kosten innerhalb der Gesellschaft „eigentlich keine energiepolitische Frage“3, aber dennoch sehr relevant sei, denn schließlich seien „die Kosten ein Thema, an dem der gesellschaftliche Konsens zur Energiewende zerbrechen, das heißt an dem die Energiewende im Ganzen scheitern könnte.“4

Die Frage, ob die Energiewende für den Einzelnen zu teuer sei, verneint Unnerstall: Die Kosten für deutsche Privathaushalte seien auf insgesamt rund 6,5 bis 7 Milliarden Euro jährlich zu beziffern, das bedeute einen Anteil von „0,5 % der Konsumausgaben“5. Für einen durchschnittlichen deutschen Haushalt entstünden durch die Energiewende jährlich Kosten von etwa zweihundert Euro. Angesichts dieser Zahlen könne man sicher nicht von einem Erreichen der Belastungsgrenze für die Menschen sprechen. Für „Zigaretten, alkoholische Getränke [und] Kurzreisen“6 werde weit mehr ausgegeben. Unnerstall räumt jedoch ein, dass die Belastung gerade für sozial schwächere Bevölkerungsgruppen durchaus spürbar sei.

Das führt ihn zu seiner zweiten Frage: Führt die Energiewende zu sozialer Ungerechtigkeit? Die Antwort sei nicht eindeutig, sondern hänge vom subjektiven Gerechtigkeitsempfinden ab. Der Autor sieht aber zumindest die Finanzierung über eine Umlage auf den Strompreis als in diesem Kontext problematisch an, da eine Steuerfinanzierung bei solch einer „gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“7 naheliegender und auch sozial gerechter sei – bei einer steuerbasierten Lösung würde die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Einzelnen nicht länger ignoriert. Zudem hätten wohlhabende Menschen bisher stark von der Energiewende profitieren können, wie etwa durch hohe Renditen auf Investitionen in Photovoltaik-Anlagen auf dem eigenen Dach oder in Erneuerbare-Energien-Fonds. Diese Renditen hätten aber alle privaten Stromkunden unterschiedslos erbringen müssen. So führe die Energiewende, plakativ gesprochen, „zu einer Umverteilung unter den privaten Haushalten in Deutschland ‚von unten nach oben’ in einer Größenordnung von 2-3 Mrd. € pro Jahr“8. Unnerstall schränkt jedoch sogleich ein, dass diese Umverteilung angesichts der Gesamtsumme staatlicher Transferleistungen „kaum ins Gewicht“9 falle.

Die Berliner Politikwissenschaftlerin Kerstin Tews hält die Frage der Energiearmut für deutlich brisanter. Sie merkt zwar an, dass wirtschaftsnahe Akteure, die sich sonst mit ihrer Lobbyarbeit eher selten für Arme engagierten, häufig die Energiewende als „unsozialen Kostentreiber“10 anprangerten. Umweltpolitik werde jedoch auf jeden Fall angreifbar, wenn sie dazu führe, dass ökonomisch schwache Bevölkerungsschichten unverhältnismäßig stark durch sie belastet werden. Es reiche daher nicht aus, die Frage der Energiearmut „an den Zuständigkeitsbereich der Sozialpolitik“11 weiterzureichen (wie Unnerstall es letztlich befürwortet).

Aber auch staatliche Strompreisvorgaben lehnt Tews ab. Sie plädiert dafür, die einengende Kostenperspektive auf das Thema zu erweitern und auch die jeweiligen Nutzen, die die Menschen von der Energiewende haben (können), stärker zu berücksichtigen. Die Autorin verweist auf das britische Verständnis von Energiearmut, das vor allem mangelnde Energieeffizienz und die fehlenden Möglichkeiten, diese zu verbessern beziehungsweise „eine gesellschaftlich definierte Norm an Energiedienstleistungen (etwa 21 Grad Celsius Raumtemperatur) zu gewährleisten“12, als relevante Kriterien sieht. Für Deutschland fehle es insgesamt an aussagekräftigem Datenmaterial zur Energiearmut. Aber es gebe Indizien, wie etwa das Phänomen, dass ärmere Menschen ihr Warmwasser häufiger elektrisch aufbereiten als der Durchschnitt. Weiterhin seien Hauseigentümer privilegiert, da sie im Gegensatz zu Mietern ihre Heizungsanlagen modernisieren und damit Energiekosten langfristig einsparen könnten.

Im Hinblick auf die Energiewende gibt Tews zu bedenken, dass sozialpolitisch motivierte Strompreissenkungen einerseits einen Anreiz zum Mehrverbrauch liefern könnten und andererseits die beschriebenen Barrieren, Energien effizienter zu nutzen, nicht adressiert würden. Der Schlüssel zu einer sozialverträglichen Energiewende liege, resümiert die Autorin, in einer Senkung des Energieverbrauchs, von der alle profitieren könnten, die aber besonders denen zugutekomme, die einen unverhältnismäßig hohen Anteil ihres Budgets für Energie aufwenden müssten. Tews widmet sich der Frage nach der sozialen Belastung durch die Energiewende insgesamt differenzierter als Unnerstall, der den Aspekt der Energieeffizienz nur am Rande thematisiert.

 

Ist die Energiewende wesentlich für den Klimaschutz?

Warum braucht es überhaupt die Energiewende? Welche sozial-ökologischen Ziele sollen mit ihr erreicht werden? Wie sehr dient sie dem Klimaschutz? Während Unnerstall diesen Fragen gleich mehrere Kapitel widmet, werden sie im Sammelband von Schippl et al. nur am Rande behandelt. Christine Rösch, Klaus-Rainer Bräutigam, Jürgen Kopfmüller und Volker Stelzer stellen in ihrem Buchbeitrag ein im Rahmen des Helmholtz-Projekts ENERGY-TRANS entwickeltes Indikatorensystem zur Nachhaltigkeitsbewertung der Energiewende vor. Zwar gebe es offizielle Monitoringprozesse staatlicher Stellen, dort fehlten allerdings „wesentliche sozio-technische und sozio-ökonomische Aspekte nachhaltiger Entwicklung“13. Als Beispiel wird der Flächenverbrauch durch den Anbau von Energiepflanzen genannt. Aufgrund dieser Lücken sei es nicht möglich zu beurteilen, ob die Energiewende tatsächlich zu einer nachhaltigeren Entwicklung beitrage.

Das neue Indikatorensystem beruht auf der Grundlage des Integrativen Nachhaltigkeitskonzepts der Helmholtz-Gemeinschaft, das von Kopfmüller und Kollegen entwickelt wurde, um eine fundierte systematische Konkretisierung der Brundtland-Nachhaltigkeitsdefinition zu bieten. Im Beitragstext wird das schon an anderer Stelle häufiger angewandte Modell zunächst knapp erläutert und dann für das deutsche Energiesystem kontextualisiert. In einem als aufwendig beschriebenen Prozess wurden unter anderem mittels Literarturanalyse und der Einbindung von Experten- und Stakeholderwissen 45 themenspezifische Nachhaltigkeitsindikatoren entwickelt. So wurden zum Beispiel für den Nachhaltigkeitsaspekt „aktive Teilnahme der Bürger*innen an der Gestaltung des Energiesystems und der Umsetzung der Energiewende“14 die Anzahl der Energiegenossenschaften und der Haushalte, die selbst Energien erzeugen, als Indikatoren herangezogen.

Mithilfe des Bewertungssystems soll es möglich sein, anhand von Szenario-Analysen herauszufinden, ob bestimmte Nachhaltigkeitsziele der Energiewende voraussichtlich verfehlt werden, um dann Korrekturen an den jeweils betroffenen politischen Maßnahmen vorzuschlagen. Die Autor*innen legen in ihrem Beitrag ein detailliertes und nachvollziehbar begründetes Indikatorensystem vor. Als Leser vermisst man allerdings die zumindest beispielhafte, praktische Anwendung dieses Bewertungswerkzeuges und damit eine Bewertung der Energiewende oder zumindest eine Einschätzung ihres Entwicklungstrends. Gerade zu der zentralen Frage, ob die Energiewende überhaupt ihr Hauptziel erreichen wird oder kann, nämlich einen effektiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, hätte man gerne eine Einordnung der Autor*innen gelesen.

Unnerstall liefert in seiner praxisorientierten Monografie hingegen eine konkrete Antwort auf die Frage „Hilft die Energiewende dem Klimaschutz überhaupt – in Deutschland/weltweit?“15 Diese beruht allerdings auch auf keinem komplexen Modell, sondern der Autor orientiert sich vor allem an den seit Jahren deutlich sinkenden CO2-Emissionen aus der Stromerzeugung und folgert daraus: „Das wichtigste Motiv der Energiewende – die drastische Senkung der CO2-Emissionen – wird in Bezug auf die deutschen CO2-Emissionen aus heutiger Sicht zwar relativ langsam, aber schließlich doch vollständig erreicht“16.

Jedoch schränkt er ein, dass für den Klimawandel tatsächlich nur die weltweiten Treibhausgas-Emissionen wirklich relevant sind, an denen Deutschland nur einen sehr geringen Anteil hat. Daher könne die deutsche Energiewende den Klimawandel nur spürbar beeinflussen, wenn sie eine Vorbildfunktion entwickele und ein wirkungsvoller Transfer von erfolgreichen Technologien und Konzepten ins Ausland gelinge. Unnerstall bewertet die Energiewende nicht nur als erfolgversprechend, sondern im Hinblick auf das Erreichen der notwendigen Klimaschutzziele Deutschlands auch als alternativlos.

Alternativlos sei der Ausbau der erneuerbaren Energien aber nur, weil man hierzulande die beiden anderen Wahlmöglichkeiten „‚Kernenergie’ und ‚CCS-Technologie’ nicht will“17. Der ehemalige Energiemanager lässt an dieser und an anderen Stellen eine gewisse Sympathie für diese „innovativen und/oder sicherheitstechnisch optimierten“18 Technologien erkennen. Für Carbon Capture and Storage spreche, dass diese technischen Lösungen der CO2-Filterung und Einlagerung keinen tiefgreifenden strukturellen Umbau des Stromsektors erforderten. Allerdings benennt der Autor auch die zahlreichen Nachteile und Unwägbarkeiten dieser Risikotechnologie und sieht sie daher letztlich nicht als „gangbare[n] Weg“19 an.


Resümee

Insgesamt zeichnet sich Unnerstalls Themeneinführung durch pragmatische und leicht verständliche Antworten auf zentrale und praxisnahe Fragen aus. Zahlen werden zugunsten der Einprägsamkeit grundsätzlich gerundet und Kostensummen und Energieverbräuche regelmäßig in größere Zusammenhänge eingeordnet oder international verglichen, um ihnen ihre Abstraktheit zu nehmen. Auch wenn Unnerstall generell um Ausgewogenheit bemüht ist, kommen nicht-technische Lösungen des Klimaschutzes im Energiebereich zu kurz.

Der studierte Physiker und Philosoph hat letztlich doch vor allem nur Effizienz- und Konsistenzstrategien im Blick, ohne deren Rebound-Effekte ausreichend anzusprechen. Suffizienzstrategien und damit Fragen wie die nach dem notwendigen Maß des Energieverbrauchs und der, ob Selbstbegrenzung und Entschleunigung beziehungsweise sozial-kulturelle Anpassungsmaßnahmen nicht auch unverzichtbare Bestandteile einer Energiewende sein müssten, bleiben außen vor. Positiv ist jedoch zu vermerken, dass auch Themen wie Energiearmut und einige volkswirtschaftliche Aspekte besprochen werden.

Es verwundert, dass der in der öffentlichen Debatte oft diskutierte Aspekt der Versorgungssicherheit, die Angst vor Stromengpässen für Verbraucher und Industrie, nur am Rande erwähnt wird und keinen Eingang in die Liste der zehn wichtigsten Fragen zur Energiewende gefunden hat.

In dem von Schippl et al. edierten Sammelband wird, wie für ein Fachbuch typisch, das Thema Energiewende differenzierter, tiefgründiger, aber auch abstrakter behandelt. Der Titel „Die Energiewende verstehen – orientieren – gestalten“ verspricht mehr konkrete Praxisorientierung als letztlich geboten wird und bleibt auf ein akademisches Publikum fokussiert. Es fällt zudem auf, dass originär ökologische Aspekte nur eine geringe Rolle spielen. Ob und warum die Energiewende für den Umwelt- und Klimaschutz unerlässlich ist, thematisiert Unnerstall viel zentraler.

Während sich Unnerstall in seiner Monografie bewusst auf den Stromsektor beschränkt, bleibt der Fokus des Sammelbandes etwas unscharf. Das Thema Strom dominiert auch hier, am Rande werden aber ebenso die Themen Mobilität und Wärme behandelt. Für die an diesen Fragen schon länger interessierten Leser*innen bieten Schippl et al. insgesamt mit ihren vielfältigen und breiteren disziplinären Perspektiven der Soziologie, der Psychologie, der Technikfolgenabschätzung sowie der Politik-, Umwelt- und der Wirtschaftswissenschaften einen höheren Erkenntnisgewinn.


1 Thomas Unnerstall: Faktencheck Energiewende. Konzept, Umsetzung, Kosten – Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen. Berlin Heidelberg, Springer-Verlag 2016, VIII.
2 ebenda, 3.
3 ebenda, 182.
4 ebenda, 181.
5 ebenda, 193.
6 ebenda, 229.
7 ebenda, 232.
8 ebenda.
9 ebenda.
10 Jens Schippl / Armin Grunwald (Hrsg.): Die Energiewende verstehen - orientieren - gestalten: Erkenntnisse aus der Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS. Baden-Baden, Nomos 2017, 295.
11 ebenda, 296.
12 ebenda, 298.
13 ebenda, 351.
14 ebenda, 368.
15 Unnerstall, 248.
16 ebenda.
17 ebenda, 253.
18 ebenda, 35.
19 ebenda, 254.

 

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Information

Über die Helmholtz Gemeinschaft. Allianz Energy-Trans

„Nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima 2011 wurde die Helmholtz-Allianz ENERGY-TRANS gegründet, um die technisch ausgerichtete Energieforschung um eine sozialwissenschaftlich geprägte interdisziplinäre Perspektive zu ergänzen. Nach 5 Jahren Laufzeit wurde ENERGY-TRANS Ende 2016 fristgerecht beendet.“


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