Die DNA vor dem Souverän. Wissenschaft, Demokratie und Genetik
Das Buch gibt den Inhalt einer Podiumsdiskussion über die Bedeutung und Funktion der DNA wieder. Narby als Anthropologe und Dubochet als Biophysiker erforschen seit geraumer Zeit die DNA. Angeregt von Narbys Buch "Le Serpent cosmique, l'ADN et les origines du savoir" setzt sich Dubochet kritisch mit dessen recht abenteuerlichen Wegen bei der Interpretation der DNA"Sprache" (21) auseinander. Die Diskussion behandelt die unterschiedlichen Methoden beider Wissenschaftler und die Frage nach der Zielgerichtetheit, der "Intelligenz" und der Möglichkeit eines Master-Plans innerhalb des Aufbaus und der Funktion der DNA. Darüber hinaus werden auch Fragen nach den Gefahren der Gentechnik erörtert. An die Feststellung, daß die Industrie alleine weder die Gefahren der Biotechnologie umfassend erkennen kann noch die Tests und Kontrollen in ausreichendem Umfang selbst durchführen wird, schließt sich die Frage nach einer Steuerung z. B. im Sinne eines Bürgerentscheids an. Trotz der heterogenen Betrachtungsweisen gelangen die Disputanten zu dem Konsens darüber, daß die Genforschung als ein mächtiges Werkzeug "gewaltige Hoffnungen weckt, aber Kontrollen erfordert, die ebenfalls neuartig sein müssen" (89 f.).