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Salvador Santino F. Regilme Jr.

A Theory of Interest Convergence. Explaining the Impact of US Strategic Support on Southeast Asia's Human Rights Situation, 1992-2013

Berlin: Freie Universität Berlin 2015 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000016607/FinalxDissertationx-xHochschulschriftenstelle_versionxwithxabstract.pdf); X, 354 S.
Diss. rer. pol. Berlin; Begutachtung: L. A. Viola, S. D. Hyde, T. Risse. – Salvador Regilme Jr. untersucht den Zusammenhang zwischen Entwicklungshilfe und der Menschenrechtssituation im Empfängerland. Ausgangspunkt seiner auf die Konstruktion einer neuen „Theory of Interest Convergence“ ausgerichteten Analyse ist die Beobachtung, dass die verstärkte Entwicklungshilfe der USA (die neben materiellen Ressourcen hier auch politische Beratung und Diplomatie umfasst) in Thailand und den Philippinen nach dem 11. September 2001 mit vermehrten Menschenrechtsverletzungen korrespondiert. Die Kapitel drei bis sieben bilden den Hauptteil der Dissertation, darin werden empirisch die Perioden vor und nach den Terrorattacken mit Blick auf die südostasiatische Staaten untersucht, um die zuvor konstruierte Theorie zu plausibilisieren. Die grundlegende These der Theorie lautet, dass in erster Linie eine Übereinstimmung zwischen der politischen Agenda der Geber‑ und Nehmerregierung von Auslandshilfe sowie der Grad der Autorität Letzterer die Strukturen von staatlicher Repression und Menschenrechtspraxis bestimmen. Der Autor macht unter anderem folgende Mechanismen dafür verantwortlich: Zunächst bemühen sich lokale Regierungen um einen (diskursiven) Ausgleich zwischen den Interessen des Geberlandes und der nationalen Öffentlichkeit, um ihr eigenes politisches Überleben zu sichern. Nach Ende des Kalten Krieges etwa wurden Menschenrechte als wichtiges Mittel zur Förderung ökonomischer Entwicklung interpretiert, während der Autor für die Zeit nach den Terroranschlägen feststellt, dass „policy priorities converged toward a counterterror policy agenda“ (310). Hiervon ausgehend werden materielle Ressourcen und Auslandshilfe mobilisiert, die dann zu spezifischen Auswirkungen auf die nationale Menschenrechtssituation führen. Die nur geringe politische Autorität der philippinischen und thailändischen Regierungen nach 9/11 etwa hatte zur Folge, dass oppositionelle Gruppen als nationale Bedrohung interpretiert und US‑Hilfe für deren militärische und polizeiliche Bekämpfung genutzt werden konnte. Die Analyse zeigt deutlich, welche Auswirkungen die Entwicklungszusammenarbeit im Kontext des „Krieges gegen den Terror“ auf die Menschenrechtslage in Südostasien ausüben konnte. Für eine eigenständige Theorie lassen sich die Argumente jedoch nicht ohne Weiteres verallgemeinern.
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Rubrizierung: 4.44 | 4.22 | 2.64 | 2.68 | 4.42 Empfohlene Zitierweise: Sven-Jacob Sieg, Rezension zu: Salvador Santino F. Regilme Jr.: A Theory of Interest Convergence. Berlin: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39640-a-theory-of-interest-convergence_48228, veröffentlicht am 28.04.2016. Buch-Nr.: 48228 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken