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Olaf Schwencke

Europa.Kultur.Politik. Die kulturelle Dimension im Unionsprozess. Reden, Essays und Aufsätze zur europäischen Kulturpolitik (1999-2013)

Essen: Klartext 2015 (Edition Umbruch. Texte zur Kulturpolitik 31); 198 S.; 17,95 €; ISBN 978-3-8375-1400-1
Martin Schulz, der Präsident des Europäischen Parlaments, hebt einleitend Olaf Schwenckes Engagement für die europäische Kulturpolitik hervor, das er als SPD‑Bundestagsabgeordneter und als Mitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates demonstriert habe. Im Europäischen Parlament habe er zu den engagiertesten Initiatoren im Kulturausschuss gezählt und als Lehrender, etwa an der Berliner Universität der Künste, deren Präsident er gewesen ist, habe er sich seinem zentralen Thema gewidmet: „Er verfolgt das Ideal eines Europa als Kultur‑ und Werte‑Gemeinschaft. Um sie zu erreichen, muss ein gemeinsamer Kultur‑ und Rechtsraum geschaffen werden. Und in diesem Kultur‑ und Rechtsraum sollen Demokratie und Zivilgesellschaft die bestimmenden Koordinaten sein, die wiederum von den Unionsbürgerrechten für jeden Einzelnen und jede Einzelne abhängen.“ (7 f.) Diese Haltung Schwenckes wird in dieser Auswahl von Artikeln, die bereits andernorts in einem Zeitraum von zwei Jahrzehnten erschienen sind, deutlich. So veranschaulichen sie die Bedeutung der Kultur für die Herausbildung einer europäischen Identität und die „Verklammerung von Recht und Kultur, wie sie die Anfangsphase des Europarats bestimmte [...und] die Zukunft in der Entwicklung Europas ebenfalls leitet“ (27). Denn im Lissabonner Vertrag wird nicht nur in der Präambel das kulturelle und humanistische Erbe Europas ausdrücklich erwähnt, sondern auch in Artikel 3 bestimmt, dass die Union „‚den Reichtum ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt [wahrt …] und für den Schutz und die Entwicklung des kulturellen Erbes Europas‘“ (134) sorgt. Auch für die gemeinsame Außenpolitik der Union wird neben der Politik‑ und Wirtschafts‑ auch die Kulturpolitik Aufgabe der auswärtigen Diplomatie sein. Wie Schwenckes „Weg nach Europa“ (147) verlaufen ist, erzählt er im zweiten biografischen Teil und zieht abschließend ein Resümee: „Vom jugendlichen Politik‑Beobachter, dem zivilgesellschaftlich Engagierten in der Jugendpolitik, [...] bis hin zum an politischen Entscheidungen Mitbeteiligten und nun wissenschaftlich Reflektierenden als Europa‑ und Politologie‑Lehrender liegt ein langes und erfülltes Leben hinter mir“ (190, siehe auch die Publikation aus dem Jahr 2001: „Das Europa der Kulturen – Kulturpolitik in Europa“, Buch‑Nr. 16805).
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Rubrizierung: 3.53.1 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Olaf Schwencke: Europa.Kultur.Politik. Essen: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39615-europakulturpolitik_47599, veröffentlicht am 21.04.2016. Buch-Nr.: 47599 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken