Der Titel des Bandes könnte falsche Erwartungen wecken: Es geht bei den Beiträgen weniger um eine Überprüfung unterschiedlicher arbeitsmarktpolitischer Strategien europäischer Mitgliedstaaten, vorgestellt und diskutiert wird vielmehr eine Reihe von Instrumenten, die – in den Niederlanden, Deutschland, Ungarn und Bulgarien – Arbeitsmarktintegration mit Weiterbildung verknüpfen. Diesen Abhandlungen ist eine Gruppe von Beiträgen vorangestellt, in denen die Auswirkungen von Arbeitslosigkeit erörtert werden. Dabei geht es einerseits um psychosoziale Folgen von Arbeitslosigkeit und um psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeit, andererseits um den Handlungsspielraum von Arbeitsvermittlern in den Rechtskreisen SGB II und SGB III sowie um Effekte der demografischen Entwicklung für den bulgarischen Arbeitsmarkt. Mit unterschiedlichen Ansätzen einer betrieblichen Kompetenzentwicklung von Arbeitslosen befassen sich die folgenden Aufsätze. Diskutiert werden Flexibilisierungsmodelle unter anderem in Dänemark und Deutschland, eine Qualifizierungsoffensive in der Logistikbranche, das Programm zur Weiterbildung Geringqualifizierter (WeGebAU) der Bundesagentur für Arbeit und die Arbeitsmarkteffekte von Minijobs. Weitere fünf Beiträge beziehen sich auf ein niederländisches Modell berufsnaher Kompetenzentwicklungen („Lohnwertmethode“) vor allem für Langzeitarbeitslose und Menschen mit Behinderungen. Bei geförderten Beschäftigungen wird die Höhe der betrieblichen Subvention von den qualifikatorischen Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes abhängig gemacht. Diese Beiträge stammen aus dem von der Europäischen Kommission im Rahmen des Förderprogramms Leonardo da Vinci 2011 unterstützten und vom Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr‑Universität Bochum koordinierten transnationalen Projekt „Instrument zur Kompetenzanalyse und ‑schöpfung“ (INKAS). Insgesamt handelt es sich um einen Band mit thematisch wie methodisch sehr unterschiedlichen Beiträgen, die sich nur zum Teil auf das Ausgangsproblem einer Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit arbeitsmarktferner Gruppen durch Weiterbildung beziehen.