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Ansgar Klein / Rainer Sprengel / Johanna Neuling (Hrsg.)

Jahrbuch Engagementpolitik 2014. Engagement- und Demokratiepolitik

Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2014; 237 S.; 26,80 €; ISBN 978-3-89974912-0
Mit seinem zweiten Jahrbuch berichtet das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) über engagementpolitische Ereignisse und Debatten aus dem Zeitraum vom 1. Juli 2012 bis zum 30. Juni 2013. Ziel ist es, alle im BBE vernetzten Akteure, eine interessierte Fachöffentlichkeit sowie Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft „über den state of the art zu informieren“ (9, zum Jahrbuch 2013 siehe Buch‑Nr. 43416). In zahlreichen relativ kurzen Artikeln werden Schlaglichter auf die vielfältigen Perspektiven und Facetten der Engagement‑ und Demokratiepolitik geworfen. Gefragt wird unter anderem, welchen Stellenwert bürgerschaftliches Engagement im Wahlkampf der Parteien zur Bundestagswahl 2013 hatte, was sich auf Bundes‑ und kommunaler Ebene in Sachen Engagementförderung getan hat oder wie es um die solidarische Ökonomie in Europa unter den Bedingungen der Finanzkrise bestellt ist. In mehreren Beiträgen steht die zum Teil wirklichkeitsfremde Haltung der Politik gegenüber dem zivilgesellschaftlichen Engagement in der Kritik. „Es gab und gibt weder in den politischen Parteien noch in der Bundesregierung noch gar im Bundestag eine auch nur ansatzweise fundierte, auf der Höhe der Zeit stehende Zivilgesellschafts‑ und Engagementpolitik, aus der man einen Reformplan hätte ableiten oder entwickeln können“ (26), moniert etwa Rupert Graf Strachwitz. Am Beispiel der Entwicklung eines Gesetzesentwurfs zur Ehrenamtsförderung zeigt er, wie sehr auf Seiten der Politik nach nie vor die Gefährdung der staatlichen Souveränität befürchtet wird. Auch Jürgen Roth kritisiert die sich hartnäckig haltende Überzeugung in weiten Teilen der Politik, „dass eine Stärkung demokratischer Beteiligung jenseits des eingespielten Betriebs notwendig zu Machteinbußen in Parteien, Parlamenten und Verwaltungen führen muss“ (80). Er fordert politischen Mut und die Einrichtung einer Enquete‑Kommission zur Demokratiepolitik. Ole Wintermann und Oliver Bildesheim begründen in ihrem Artikel die Notwendigkeit einer „Politik 2.0“ (145). Am Beispiel des Zusammenhangs von Demografie, Renten‑ und Klimapolitik skizzieren sie die Chancen eines Open Government als „ganzheitliche[n] Ansatz zur Belebung der Demokratie“ (146). Der Band schließt mit einem engagementpolitischen Kalendarium sowie Berichten und Notizen aus dem BBE.
Anke Rösener (AR)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.3312.343 Empfohlene Zitierweise: Anke Rösener, Rezension zu: Ansgar Klein / Rainer Sprengel / Johanna Neuling (Hrsg.): Jahrbuch Engagementpolitik 2014. Schwalbach/Ts.: 2014, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/37593-jahrbuch-engagementpolitik-2014_46006, veröffentlicht am 25.09.2014. Buch-Nr.: 46006 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken