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Beate Freuding

Der internationale Politik-Kreislauf. Eine Untersuchung zur Vereinbarkeit und Systematik der Theorien der Internationalen Beziehungen

Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag 2013 (Grenzgänge – Politikwissenschaftliche Perspektiven); 379 S.; 34,- €; ISBN 978-3-89974919-9
Diss. Erlangen‑Nürnberg; Begutachtung: J. Varwick, S. Fröhlich. – Stehen wir vor dem Ende der Theorien der Internationalen Beziehungen (IB)? Aufgeworfen wurde diese alarmierende Frage im September 2013 in einer Sonderausgabe des European Journal of International Relations. Sie zeugt dabei von der bereits länger andauernden Debatte über den Pluralismus der Theorien und die Vereinbarkeit von sich scheinbar unversöhnlich gegenüberstehenden Paradigmen in der Disziplin der IB. Beate Freuding hat sich vor diesem Hintergrund in ihrem Buch nicht weniger vorgenommen, als die „Möglichkeit der Entwicklung eines holistisch‑integrativen Modells durch eine Synthese bzw. Systematisierung bestehender Theorien der International Beziehungen“ (18) auszuloten. Den Ausgangspunkt für die Frage nach dem Ob und Wie dieser Vereinbarkeit der Theorien der IB bildet die von Freuding ausgemachte Forschungslücke, deren Existenz darauf hinweist, dass bisherige Diskussionen über die Verbindung unterschiedlicher Theorien „keine konkret anwendbaren Modell‑ oder System‑Angebote“ (25) hervorgebracht haben. Die Autorin hinterfragt die angebliche Unvermeidbarkeit des vorherrschenden Theorienpluralismus der Disziplin und hält diesen für überwindbar. Ihr Mittel hierzu ist eine „holistisch‑integrative Theoriesynthese“ (27), bei der bereits existierende Theorien zusammengeführt werden. Zu diesem Zweck entwickelt Freuding ein Kreislauf‑Modell, das die Wechselwirkungen zwischen Strukturen, Akteuren und Prozessen der Internationalen Politik in zeitlich‑historischer Perspektive abbildet. In den zehn Phasen des Kreislaufs werden der nationale politische Prozess und dessen Output, deren Wirkung auf den internationalen Prozess sowie die sich hieraus ergebenden Rückwirkungen internationaler Phänomene auf den nationalen Politikprozess modelliert. Als Ergebnis entsteht ein Modell, das auf Anleihen unterschiedlichster Theorien der Internationalen Beziehungen sowie Konzepten und Modellen aus benachbarten sozialwissenschaftlichen Disziplinen basiert.
Christian Patz (CPA)
M.A., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, Institut für Sozialwissenschaften, Fachbereich Politikwissenschaft, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Rubrizierung: 4.1 Empfohlene Zitierweise: Christian Patz, Rezension zu: Beate Freuding: Der internationale Politik-Kreislauf. Schwalbach/Ts.: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36822-der-internationale-politik-kreislauf_44936, veröffentlicht am 06.03.2014. Buch-Nr.: 44936 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken