Die Politikwissenschaft ist mittlerweile ein etabliertes und professionalisiertes Fach an den deutschen Universitäten geworden. Neben den Beiträgen der Forschung und einem ständig wachsenden Berg von Einführungs‑ und Studienliteratur gibt es deshalb spezielle Titel, mit denen den Studierenden ein Überblick über das Schrifttum des Faches ermöglicht werden soll. Tatsächlich ist es gerade für Anfänger_innen nicht leicht, in dem kaum mehr zu überschauenden Feld die Übersicht zu behalten und relevante Titel von Gelegenheitsveröffentlichungen einerseits und pseudowissenschaftlichem Schund andererseits zu unterscheiden. Der „Literaturkompass“ bietet, aufgeteilt nach den klassischen Teilbereichen des Faches, kurze Annotationen zu sogenannten Schlüsselwerken. Ein Schlüsselwerk ist für Hartmann und Sanders ein Titel, der „das Fach in seinen wichtigsten Aspekten vorstellt und dabei erschließt“ (10). Die referierten Bücher sind überwiegend deutschsprachig, inhaltlich wird das politische System Deutschlands besonders ausführlich behandelt, aber auch die anderen Teildisziplinen finden reiche Beachtung. Hinzu kommt ein ausführlicher Teil über Zeitschriften allgemeinen politikwissenschaftlichen Zuschnitts wie auch über die Periodika der verschiedenen Teilbereiche. Über die eine oder andere Einschätzung wird man geteilter Ansicht sein, und auch über die Auswahl kann man im Einzelnen streiten. Insgesamt jedoch bietet dieser Literaturführer einen verdienstvollen Überblick über die unübersichtlich gewordene Landschaft der politikwissenschaftlichen Veröffentlichungen.