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Hanspeter Guggenbühl

Die Energiewende. Und wie sie gelingen kann

Chur/Zürich: Verlag Rüegger 2013; 142 S.; brosch., 20,- €; ISBN 978-3-7253-0992-4
Ebenso wie Deutschland hat auch die Schweiz nach dem Reaktorunfall in Fukushima einen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Ganz ähnlich wie die Bundesrepublik ist auch die Regierung in Bern aufgrund der gewollten Energiewende mit großen Herausforderungen konfrontiert, Praktikabilität und Kosten sind ebenso zu berücksichtigen wie das gleichzeitig angestrebte Ziel der Kohlendioxidreduktion. Auch steht der Regierung eine recht starke Atomlobby gegenüber. Im Lichte dieser großen Reformnotwendigkeit zeigt Hanspeter Guggenbühl zunächst, wie sich die Energieversorgung in den vergangenen vierzig Jahren entwickelt und gewandelt hat. Sodann beleuchtet er die auf vierzig Jahre angelegte Energiestrategie 2050, deren Vernehmlassung bis Anfang 2013 dauerte, deren veränderte Fassung voraussichtlich in diesem Herbst vom Parlament verabschiedet wird und über deren notwendige Gesetzesänderungen dann letztlich ein oder mehrere fakultative Referenden entscheiden. Die Strategie sieht nicht nur den Ausstieg aus der atomaren Stromversorgung vor, sondern die Schweiz will auch Reformen in Richtung erhöhtem Klimaschutz auf den Weg bringen (Kapitel 4). Diese sollen etappenweise (bis 2020 und ab 2021) umgesetzt werden und haben beispielsweise den Ausbau von Wasserkraftanlagen und erneuerbaren Energien, die Förderung von Wärmekraftkopplungs‑Anlagen, einen geringeren Kohlendioxidausstoß von Kraftwagen, einen effektiven Stromeinsatz sowie die Subventionierung von Gebäudesanierungen und Naturstrom zum Inhalt. Bereits in diesem darstellenden Abschnitt beleuchtet Guggenbühl die einzelnen Punkte kritisch, in einem weiteren Schritt werden sie allerdings auf der Grundlage seiner vorherigen Darstellungen dezidiert bewertet (Kapitel 5, hier listet er sowohl Stärken als auch Schwächen der Energiestrategie auf). Bei vielen einzelnen Punkten macht der Autor unter Berücksichtigung der realpolitischen Machbarkeiten auch eigene Vorschläge, wie die Schweizer Energiewende gelingen kann.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.5 | 2.263 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Hanspeter Guggenbühl: Die Energiewende. Chur/Zürich: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36164-die-energiewende_43913, veröffentlicht am 12.09.2013. Buch-Nr.: 43913 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken