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Elena Kulipanova

Regional cooperation, external actors and power relationships in Central Asia. The cases of the Asian Development Bank and the EU

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Demokratie, Sicherheit, Frieden 207); 319 S.; brosch., 59,- €; ISBN 978-3-8487-0248-0
Diss. Hamburg; Begutachtung: M. Brzoska, T. Epkenhans. – Elena Kulipanova untersucht den Einfluss externer Akteure auf die regionale Kooperation in Zentralasien (Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan). Sie bezieht sich speziell auf die Effekte der internationalen Organisationen – Europäische Union (EU) und die Asian Development Bank (ADB) – auf die regionale und zwischenstaatliche Kooperation seit der Unabhängigkeit 1991. Die Autorin behandelt die Frage, warum internationale Organisationen bei der Unterstützung zentralasiatischer Kooperationsbemühungen größtenteils scheiterten. Zunächst diskutiert Kulipanova bekannte Analyseraster und Theorien der Internationalen Beziehungen und entwickelt so für ihre Untersuchung einen klug überlegten Ansatz, der die Wirkung und das Scheitern internationaler Organisationen greifbar zu machen sucht. Im Fortgang der theoretischen Überlegungen stellt Kulipanova fest, dass deutlich größere Unterschiede zutage treten, wenn die Interessen und Politiken (hier am Beispiel der Handelskooperation im Bereich des internationalen Transports und der Handelserleichterungen) der einzelnen zentralasiatischen Staaten in den Fokus genommen werden, und entwickelt damit aus einer eher funktionalen Perspektive heraus ein alternatives Verfahren zur Kooperationsanalyse. Das Scheitern der internationalen Organisationen führt die Autorin (auch) auf einen Mangel an Glaubwürdigkeit in Bezug auf die Durchsetzung gestellter Bedingungen zurück: Weder die ADB noch die EU haben es trotz der ihnen zuerkannten Kompetenzen und Potenziale vermocht, ihre politischen Konditionen in den jeweiligen Ländern zu etablieren. Vielmehr sind in den zentralasiatischen Staaten angestoßene Reformen nach Auszahlung der Gelder oder nach Abschluss der Projekte zurückgenommen worden. Im Fall von Usbekistan fanden die ADB‑Konditionen nicht einmal im Bereich des offiziellen Agenda‑Settings ihren Niederschlag.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.5 | 2.68 | 4.22 | 3.6 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Elena Kulipanova: Regional cooperation, external actors and power relationships in Central Asia. Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35995-regional-cooperation-external-actors-and-power-relationships-in-central-asia_43858, veröffentlicht am 25.07.2013. Buch-Nr.: 43858 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken