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Hans-Bernd Zöllner

The Beast and the Beauty. The History of the Conflict between the Military and Aung San Suu Kyi in Myanmar, 1988-2011, Set in a Global Context

Berlin: regiospectra Verlag 2012; XVII, 573 S.; 34,90 €; ISBN 978-3-940132-44-4
Der Myanmar‑Experte Hans‑Bernd Zöllner (siehe Buch‑Nr. 14075 und 42208) beschreibt den Konflikt zwischen der „Schönen“ Aung San Suu Kyi und dem „Biest“, der Militärjunta. Dieser Konflikt begann mit dem Militärputsch 1988, zugleich betrat Aung San Suu Kyi die politische Bühne und erklärte öffentlich, das Erbe ihres Vaters, des Nationalhelden Aung San, der wesentlich zur burmesischen Unabhängig beigetragen hatte, antreten zu wollen. Die Politikerin wurde lange Jahre unter Hausarrest gestellt. Zumindest formell endete diese Konfrontation 2011 mit der Übergabe der Macht durch das Militär an eine nominelle Zivilregierung. Diese Zeitspanne wird vom Autor in chronologischer Abfolge analysiert, wobei einzelne Aspekte und Episoden in den jeweiligen größeren Kontext der Landesgeschichte eingebettet werden. Zöllner untersucht dabei unter anderem die Kommunikationsstrukturen der beiden Akteure, die eine klare konfrontative Abgrenzung in ihrer Wortwahl zu dem jeweils anderen wählten. Zudem geht er auf den globalen Kontext ein, der – so Zöllners zugrundeliegende These – den Konflikt erst verständlich macht. Der Einfluss der globalen Akteure – Vereinte Nationen, internationale Medien oder zivilgesellschaftliche Organisationen – auf den innerstaatlichen Konflikt wird geschildert. Eine bedeutsame Rolle spielten dabei vor allem die internationale Medien, denen die Bevölkerung Myanmars im Gegensatz zu den einheimischen Medien großes Vertrauen entgegenbrachte und die die Konfrontation zwischen dem Militär und Aung San Suu Kyi als Kampf zwischen Gut und Böse oder dem Schönen und dem Hässlichen konstruierten. Somit kommt in diesem politischen Konflikt immer auch eine ästhetische Dimension zum Tragen, die der Autor beispielsweise durch eine Analyse der Ikonografie von Aung San Suu Kyi unterstreicht. In einer vorsichtigen Einschätzung hinsichtlich der Zukunft des Landes weist Zöllner zum Abschluss auf die ambivalente Lage des Landes hin, die mittlerweile zwar besser als während der Militärdiktatur sei, in der aber jederzeit wieder Konflikte ausbrechen könnten.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.68 | 2.22 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Hans-Bernd Zöllner: The Beast and the Beauty. Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35993-the-beast-and-the-beauty_43864, veröffentlicht am 25.07.2013. Buch-Nr.: 43864 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken