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Karolina Jankowska

Die Kräfte des Wandels. Die Wandlung Polens von einer auf Kohle basierenden zu einer an erneuerbaren Energien orientierten Gesellschaft

Online-Publikation 2012 (http://www.diss.fu-berlin.de/diss/servlets/MCRFileNodeServlet/FUDISS_derivate_000000011055/Dissertation_Karolina_Jankowska.pdf); 483 S.
Diss. FU Berlin; Begutachtung: M. Schreurs, L. Mez. – Um seine Energieversorgung sicherzustellen, setzte und setzt Polen vorrangig auf fossile Brennstoffe sowie auf die Nutzung der Atomenergie. Erneuerbare Energien spielten lange Zeit keine Rolle im politischen Diskurs, jedoch wurden seit Beginn des neuen Jahrhunderts eine Erneuerbare‑Energien‑Strategie vorbereitet und Förderinstrumente dafür eingeführt. In diesen Bemühungen sieht die Autorin einen möglichen Wandel innerhalb der polnischen Strompolitik und erklärt, ob und wie er sich vollzogen hat. In ihrer Policy‑Analyse greift Karolina Jankowska vorrangig auf den Advocacy‑Koalitionsansatz zurück, durch den sie die Komplexität des Themas durch die Zuordnung von Akteuren zu geeigneten Koalitionen reduzieren möchte. Diesen Ansatz ergänzt sie um die Capture‑ und die punctuated equilibrium‑Theorie, die mithilfe von Hypothesen am Beispiel der polnischen Erneuerbare‑Energien‑Politik getestet werden. Die Autorin teilt die Politikentwicklung in insgesamt vier Etappen ein, in denen die sogenannte Status‑quo‑Koalition (für die Aufrechterhaltung der wichtigen Rolle fossiler Energien) und die Energiewende‑Koalition (für den Ersatz der fossilen durch erneuerbare Energien) miteinander gerungen haben. Jankowska stellt heraus, dass die Angehörigen der Energiewende‑Koalition ab der zweiten Etappe ein Interesse an der konstruktiven Fortführung des Politik‑Formulierungsprozesses zu zeigen begannen, sodass zwar noch keine optimale, aber doch eine für die Energiewende‑Koalition akzeptable Strategie im polnischen Parlament, dem Sejm, diskutiert werden konnte. Dies seien zwar gute Ansätze, aber von einem tiefgreifenden Wandel könne auch in der dritten und vierten Etappe, in der die EU bereits als höhere Jurisdiktion relevant wurde, nicht gesprochen werden.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.61 | 2.263 | 2.261 | 3.5 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Karolina Jankowska: Die Kräfte des Wandels. 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35793-die-kraefte-des-wandels_43435, veröffentlicht am 14.03.2013. Buch-Nr.: 43435 Rezension drucken