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Thomas Bustamante / Oche Onazi (Hrsg.)

Human Rights, Language and Law. Proceedings of the 24th World Congress of the International Association for Philosophy of Law and Social Philosophy, Beijing, 2009. Volume II

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2012 (Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie. Beiheft 131); 192 S.; pb., 39,- €; ISBN 978-3-8329-7430-5
Der Titel gibt mit den drei Themen Menschenrechte, Sprache und Recht die Richtung des Sammelbandes vor, die Herangehensweise in den Beiträgen ist jedoch unterschiedlich. In dem ersten von vier Abschnitten geht es Menschenrechte und Gerechtigkeit in globaler Perspektive. Jacob Dahl Rendtorff beschäftigt sich mit dem Konzept des Kosmopolitismus und möchte die inhärenten Spannungen zwischen dem moralischen Universalismus eines Kosmopolitismus und dem partikularen Souveränitätsrecht des Staates durch einen „situated cosmopolitanism“ (19) beheben. Dies soll in Anlehnung an Hannah Arendt und Seyla Benhabib in der Weise gelingen, dass die Spannungen zwischen Universalismus und Partikularismus über demokratische Iterationen aufgehoben werden, womit der Kosmopolitismus im Partikularen fundiert wäre. In einem weiteren Beitrag wenden sich Carla Faralli und Sandra Tugnoli Pàttaro gegen ein naturalistisches Verständnis der Menschenrechte, indem sie deren das Bestehen als einen historischen Prozess begreifen. Die Autorinnen beschreiben zudem, wie das Recht auf Gesundheit zu einem Menschenrecht wurde, das der Staat aktiv zu fördern habe. Durch neue Entwicklungen im Bereich der Gentechnik und der biologischen Forschung seien in diesem Zusammenhang eine Reihe kontroverser Fragen entstanden. Dazu zählen etwa die nach dem Recht auf Information über die genetischen Anlagen (beziehungsweise dem Recht auf Nicht‑Wissen) sowie Fragen nach der individuellen Verantwortung im Falle des Wissens über genetische Krankheiten oder Fragen über mögliche soziale Gefahren, wenn ein genetischer Reduktionismus eintritt, auf dessen Grundlage allein eine Person beurteilt werden könne. Nach dem zweiten Abschnitt mit zwei Artikeln zur öffentlichen Politik, Ökonomie und zu sozialen Rechten beschäftigt sich die dritte Sektion des Werkes mit Recht, Sprache und Literatur. Interessant ist darin der Artikel von Cheng Zhaoyang, der eine Mikro‑Diskursanalyse von chinesischen Mediationsgerichten durchgeführt hat. Er vertritt die These, dass der Prozess der Mediation von Machtbeziehungen bestimmt wird. Gerade der gerichtliche Mediator selbst übe Macht aus und wende sie an, indem er beispielsweise den Gesprächsverlauf und die Themen bestimme. Drei Beiträge im vierten Teil zum Thema der Transformation der juristischen Dogmatik und des Privatrechts beschließen den Band.
Jan Achim Richter (JAR)
Dipl.-Politologe, Doktorand, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 4.42 | 2.65 | 2.68 | 2.21 | 2.22 | 2.23 | 2.62 | 2.25 Empfohlene Zitierweise: Jan Achim Richter, Rezension zu: Thomas Bustamante / Oche Onazi (Hrsg.): Human Rights, Language and Law. Baden-Baden: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/35568-human-rights-language-and-law_42912, veröffentlicht am 23.05.2013. Buch-Nr.: 42912 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken