Magisterarbeit Münster; Begutachtung: A. Scholl. – Die internetgestützten Kommunikationsmöglichkeiten eröffnen eine erweiterte Form politischer Partizipation, die Autorin will das damit verbundene Potenzial näher beleuchten. Die kommunikationswissenschaftlich ausgerichtete Herangehensweise bringt es mit sich, zunächst ausgiebig die verschiedenen Foren und Anwendungen vorzustellen, derer man sich bedienen kann. Wie dauerhaft diese wiederum sein werden, bleibt dahingestellt, schließlich „stehen viele der Social Networks irgendwann vor dem gleichen Problem: An irgendeinem Punkt springen die Nutzer ab und wenden sich anderen Social Networks zu“ (37). Ähnlich dieser Evolution der Netze verhält es sich auch mit der Entwicklung der Partizipation: „Was früher neu und bahnbrechend war (z. B. Demonstrationen), gehört heute zum Standardrepertoire vieler politisch Engagierter.“ (63) Während die theoretischen Grundlagen des hier behandelten Forschungsgegenstands anregend hergeleitet und reflektiert werden, fällt der empirische Teil dagegen im Erkenntnisgewinn ab. Über einen teilstandardisierten Onlinefragebogen ist im Schneeballprinzip eine Zufallspopulation in Facebook, StudiVZ/MeinVZ und Hyves befragt worden. Während Rücklauf und Größenordnung zufriedenstellend sind, bleiben die Ergebnisse doch etwas an der Oberfläche. Der gewählte Fragenkatalog bezieht sich direkt auf Gründe für die Teilnahme an sozialen Netzwerken und verlangt eine Auskunft über prinzipielle Partizipationsbereitschaft. Dennoch kann man dem Ergebnis wieder folgen, wonach „die Möglichkeiten zum Dialog zwischen Politik- und Bürgerebene in den Social Networks ein nicht zu unterschätzendes Mittel zur politischen Partizipation und zur politischen Kommunikation darstellen“ (132).