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Manfred Bissinger (Hrsg.)

Demokratie lernen. Zur Verleihung des August-Bebel-Preises an Oskar Negt

Göttingen: Steidl 2012; 76 S.; brosch., 6,- €; ISBN 978-3-86930-467-0
In seinem Werk „Grimms Wörter“ hatte Günter Grass die Stiftung eines August-Bebel-Preises bereits angekündigt. Im Frühjahr 2011 wurde der Preis das erste Mal vergeben. Ausgezeichnet wurde der Soziologe und Sozialphilosoph Oskar Negt. Die anlässlich der Verleihung gehaltenen Reden von Manfred Bissinger und Wolfgang Thierse, die als Vorstandsmitglieder der dazugehörenden Stiftung sprachen, von SPD-Bundesschatzmeisterin Barbara Hendricks, vom Laudator Heribert Prantl sowie vom Stifter und vom Preisträger selbst sind nun in einer kleinen Broschüre dokumentiert. Mit dem Preis sollen Menschen geehrt werden, die „sich ähnlich wie August Bebel um die soziale Bewegung in Deutschland verdient gemacht haben“ (12). Negt habe sich, Prantls Laudation folgend, „als Bruder im Geiste von August Bebel“ (38) erwiesen. Das gelte sowohl für Herkunft als auch für den Anspruch, sich mit Bildung für die Emanzipation der Arbeiter zu engagieren. Negt habe eine „Bebelisierung“ (44) der Theorieansätze seines Lehrers Jürgen Habermas vorgenommen und so dessen Werk einen praktischen Anwendungsbezug gegeben. Dankbar erweist sich Negt, der überrascht ist, welche „Linien der Gedankenentwicklung“ aufgezeigt worden sind, „die man so klar selbst nie finden könnte“ (53).
Stephan Klecha (SKL)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Institut für Demokratieforschung der Universität Göttingen.
Rubrizierung: 1.3 Empfohlene Zitierweise: Stephan Klecha, Rezension zu: Manfred Bissinger (Hrsg.): Demokratie lernen. Göttingen: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34996-demokratie-lernen_42102, veröffentlicht am 07.06.2012. Buch-Nr.: 42102 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken