Das Gaddafi-Komplott
In den Augen des Autors ist der sogenannte demokratische Umsturz in Libyen nicht spontan entstanden, sondern durch von den USA unterstützte Gruppen herbeigeführt worden. Das „Komplott mit dem Ziel, in Tripolis die Macht und damit die Herrschaft über die libyschen Ölfelder zu übernehmen“ (21 f.) sei lange geplant gewesen und habe seinen Ursprung im West-Berlin der 1980er-Jahre genommen. Hier sei der Knotenpunkt für die im Exil entstandene terroristische Gruppierung El Burkan gewesen, zu der Ragab Zatout und sein Vertrauter, der Unternehmer Hilmar Hein, zählten. Zusammen schmiedeten sie Pläne für ein Attentat auf Muammar al Gaddafi und gleichzeitig seien sie in mehrere Attentate auf libysche Staatsangehörige zwischen Wien und London verstrickt gewesen. Eines der Ziele Zatouts und weiterer Weggefährten sei die Rekonstituierung der Monarchie gewesen. Nun gehörten sie zur Nationalen Front für die Rettung Libyens (NFSL) und positionierten sich gegenüber dem Westen als demokratische Kraft in Libyen. Altten baut seine Argumentation chronologisch auf. Als Quellen für seine Ausführungen dienen ihm vorrangig Artikel bekannter Printmedien. So ist es sein Hauptverdienst, diese zu einem ganzheitlichen Bild zusammengefügt zu haben. Aufgrund schnell wechselnder Erzählstränge und einer Vielzahl an Akteuren bleiben die Zusammenhänge bisweilen schwer nachvollziehbar.