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Sven Plöger

Gute Aussichten für morgen. Wie wir den Klimawandel bewältigen und die Energiewende schaffen können

Frankfurt a. M.: Westend Verlag 2012; 314 S.; 17,99 €; ISBN 978-3-86489-014-7
Es war nicht das Anliegen des ARD-Wetterexperten, ein „vierhundertzwölftes Buch zum Klimawandel“ (13) zu schreiben. Vielmehr geht es Plöger darum, eine „Einordnung“ (13) vorzunehmen, in der er die Fragen seiner Zuschauer zum Klimawandel, die vielen Antworten der Experten und Laien „unterschiedlichster Lager sowie den aktuellen wissenschaftlichen Stand zu einem ‚Weltbild'“ (13) zusammenführt. Schlussendlich handelt es sich bei diesem Buch allerdings doch um einen weiteren Beitrag zu diesem Thema: Nachdem Plöger im ersten Teil in die Grundlagen unseres Klimasystems einführt und Einblicke in dessen Geschichte und Wandel vermittelt, bereitet er im zweiten Abschnitt skeptische Positionen der Klimafolgendiskussion kritisch auf, verweist zudem auf den Aufmerksamkeitsdruck auf die mediale Berichterstattung und macht so auf die eigentlichen Steuerungsmechanismen der Debatte aufmerksam. Im dritten Part des Buches bezieht der Meteorologe schließlich inhaltlich Position. Ausgehend von der Prognose, dass sich die klimatischen Veränderungen nachhaltig auf (Land-)Wirtschafts- und Gesundheitssystem auswirken, betont er, dass es nur zwei „Stellschrauben“ gebe, „um zu ‚guten Aussichten' zu gelangen“ (256). Da jedoch an das „Eindämmen der Bevölkerungsexplosion“ nicht zu denken sei, bliebe nur die Stellschraube „Lebensweise“ (257). Infolgedessen sei zum Klimaschutz ein ebenso effizienter wie sparsamer Energiemix unverzichtbar, der insbesondere die Sonne als Energielieferant einbezieht und auf „Wasserstoff in Kombination mit Brennstoffzellen“ (293) setzt, um unsere Mobilität weiterhin zu gewährleisten. Mit dem Thema vertrauten Lesern mag das Buch an einigen Stellen redundant erscheinen und kaum neue Erkenntnisse bringen. Spannend wäre es zudem gewesen, hätte Plöger nicht nur die seiner Meinung nach skeptischen Denkmuster in der Klimadebatte aufgezeigt, sondern genauso versucht, den eigenen Standpunkt konsequent auf den Prüfstand zu stellen. Fachfremden Lesern bietet das Buch dennoch einen empfehlenswerten und vor allem gut lesbaren Einstieg.
Niina Borchers (NB)
M. A., Literaturwissenschaftlerin.
Rubrizierung: 4.45 | 2.341 Empfohlene Zitierweise: Niina Borchers, Rezension zu: Sven Plöger: Gute Aussichten für morgen. Frankfurt a. M.: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34779-gute-aussichten-fuer-morgen_41808, veröffentlicht am 29.03.2012. Buch-Nr.: 41808 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken