Politikanalyse
Die Autoren um den Schweizer Rechtswissenschaftler Peter Knoepfel veröffentlichen mit diesem Werk erstmals in Deutschland ein Buch, das bereits in mehreren Ländern publiziert wurde. Im Zentrum der Publikation stehen Konzepte zur Politikanalyse, worunter im Wesentlichen die klassische Policy- bzw. Politikfeld-Analyse zu verstehen ist. Die Autoren beziehen sich methodisch beziehungsweise konzeptionell dementsprechend auf das etablierte Modell des Policy-Cycles, das sie allerdings mit eigenen, innovativen Kategorien und Termini ergänzen. So übernehmen sie etwa aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum das sogenannte Politisch-Administrative Programm (PAP), das die „Gesamtheit der Gesetze und Rechtsvorschriften“ (175) zur Durchsetzung eines von der politischen Führung als problemlösend angenommenen Programms darstellt. Allerdings wird sich der administrativen Durchführung derartiger Programme in diesem Buch weitaus intensiver gewidmet als der Formulierung der politischen Programme. Dies verwundert wenig, benennen die Autoren doch mangelnde Erfahrungen der politisch-administrativen Führungen mit „Varianten zur Modernisierung der öffentlichen Verwaltung“ (17) als ein Motiv für ihr Buch. Bevor sie sich den Anwendungsfeldern widmen, wird auf die institutionellen Rahmenbedingungen (Ressourcen, Kapitel 5) bzw. Regeln (Kapitel 6) sowie die Akteure (Kapitel 4) des politischen Prozesses eingegangen. Das Buch richtet sich sowohl an Studierende als auch Forschende sowie „Praktikerinnen und Praktiker“ (5). Die beiden letztgenannten Gruppen werden zweifellos mit einem anspruchsvollen Konzept bedient. Allerdings bestehen die Anwendungsbeispiele zumeist aus kurz angerissenen, in den jeweiligen Kapitelkontext eingestreuten Erwähnungen konkreter Einzelfälle (vorwiegend aus der Schweiz), ohne diese ausführlicher – eben beispielhaft – zur Anwendung des Forschungskonzepts zu nutzen. Damit bleibt das Buch ausgesprochen theorielastig und abstrakt, was es allenfalls Studierenden höherer Semester nutzbar macht.