Aktuelle Methoden der Vergleichenden Politikwissenschaft. Einführung in konfigurationelle (QCA) und makro-quantitative Verfahren
Für die Analyse von politischen Phänomenen auf der Makroebene ist das Standardrepertoire der empirischen Sozialforschung nur bedingt anwendbar. So sind beispielsweise inferenzstatistische Verfahren, wie in der Umfrageforschung genutzt, nicht auf die Analyse einer begrenzten Grundgesamtheit von politischen Systemen übertragbar. Die Vergleichende Politikwissenschaft benötigt daher für eine systematisch-vergleichende Analyse, die über eine dichte Beschreibung von Fällen hinausgeht, entsprechende Methoden. Dieses Buch führt auf eine leicht zugängliche Weise in makro-quantitative und konfigurationelle Verfahren ein. Für Anfangssemester ohne Vorkenntnisse geeignet, setzt es bei den Grundlagen empirischer Forschungslogik an und bietet Lernkontrollfragen nach jedem Kapitel. Ausgehend von dem „kleine Fallzahlen, viele Variablen-Dilemma“ (30) der Vergleichenden Politikwissenschaft werden anwendbare quantitative Verfahren sowie Weiterentwicklungen der Mill’schen Konkordanz- und Differenzmethode dargestellt. Der Schwerpunkt des Buches liegt in der Einführung, praktischen Anwendbarkeit und den Potenzialen der „Qualitative Comparative Analysis“ (QCA) als konfigurationell-vergleichende Methode. Bei QCA handelt es sich um eine formalisierte Methode, bei der in einem mehrstufigen Vorgehen eine kurzmöglichste Kombination von Konditionen zu bestimmen ist, die Fälle mit einem bestimmten outcome erklärt. Neben der Einführung in die Terminologie von QCA und weiterführenden Verfahren wie mvQCA und fuzzy-set QCA ziehen die Autoren dabei auch ihre eigenen Forschungsergebnisse als praktische Anwendungsbeispiele heran. Zwar erlauben solche Verfahren im strengen Sinne keine Generalisierbarkeit über die betrachteten Fälle hinaus, die intensive systematische Betrachtung weniger Fälle kann aber zum vertieften Verständnis von Entwicklungen sowie zur anspruchsvollen Theoriebildung beitragen.