Klimawandel, Rohstoffknappheit und der drohende Verkehrsinfarkt erfordern einen Wechsel hin zu postfossilen Energieträgern. Daher macht sich das Autorenduo Gedanken über die Elektromobilität und schlägt vor, unterschiedliche Formen dieser Technik miteinander zu kombinieren. In ihr Konzept der vernetzten Elektromobilität integrieren Canzler und Knie Autos mit elektrischem Antrieb, Elektrofahrräder (Pedelecs), E-Roller, als Designskizzen oder Prototypen vorhandene elektrische Fahrzeuge wie auch die bekannten und schon verbreiteten klassischen Formen wie Schnellzug, S- und U-Bahn, Tram und Oberleitungsbusse. All diese elektrisch betriebenen Verkehrsmittel sollen den Bürgern von den Städten und privaten Unternehmen in Form eines kombinierten Verkehrssystems angeboten werden. Um zu wissen, wo welche Verkehrsmittel bereitstehen, werden im öffentlichen Raum überall „Touchpoints“ (18) installiert, an denen die Bürger sich zudem über ein Smartphone an- und abmelden können. Elektrische Fahrzeuge, für die öffentliche Ladepunkte bereitgestellt werden, dienen zusätzlich der Stromnetzstabilisierung und können als Speicher verwendet werden. So „verhelfen sie auch den erneuerbaren Energien zu einem stabilen Element der Energieversorgung“ (19). Bezahlt wird einmal im Monat, wobei der Gesamtpreis abhängig von der Zeit der Nutzung und dem Energieverbrauch ist. Um diesen bemerkenswerten Plan umzusetzen und zu finanzieren, ist nach Ansicht der Autoren zum einen eine Umlage von allen Stromkunden erforderlich, zum anderen gilt es, sowohl ein finanzielles Anreizsystem zu schaffen, das den nötigen Mentalitätswandel in der Bevölkerung beschleunigt, als auch Strukturen zu etablieren, die die weiterhin notwendigen technischen Innovationen ermöglichen. An dieser „konzentrierten Aktion“ (14) wirken laut dem Konzept der Autoren verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik mit.