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Anwen Elias / Filippo Tronconi (Hrsg.)

From Protest to Power. Autonomist parties and the challenges of representation

Wien: Wilhelm Braumüller 2011 (Studien zur politischen Wirklichkeit 26); XIII, 371 S.; geb., 29,90 €; ISBN 978-3-7003-1759-3
Obgleich es eine große Anzahl an Publikationen gibt, die sich mit (neuen) Parteien und deren Auswirkungen auf die politischen Institutionen beschäftigen, werden in der Forschung all jene Parteien zumeist ausgespart, die die Autonomie eines bestimmten Gebietes anstreben. Diese Forschungslücke ist erstaunlich, denn autonomistische Parteien spielen mittlerweile eine nicht unwesentliche Rolle im Parteiengefüge. Der Sammelband möchte auf Grundlage dieses erkannten Desiderats autonomistische Parteien (vorrangig in Westeuropa) untersuchen und ihren Einfluss auf politische Institutionen, den politischen Prozess und das Parteiensystem herausstellen. Dabei orientieren sich alle Autoren an dem von Pedersen entwickelten und in der Einleitung vorgestellten Modell des party lifespan, das insgesamt vier Etappen bei der Parteienentwicklung vorsieht: Deklaration, Autorisierung, Repräsentation, Relevanz. In den Beiträgen wird jeweils untersucht, welche Gruppe unter welchen Bedingungen beschlossen hat, an Wahlen teilzunehmen (Deklaration), wie die Gruppe die legalen Vorgaben erfüllen konnte (Autorisierung) und damit berechtigt war, Parlamentssitze durch eine Wahl zu erlangen (Repräsentation). Außerdem wird, angelehnt an Sartori und Deschouwer und über Pedersen hinaus, analysiert, für welche Inhalte die einzelne autonomistische Partei steht, wie sie organisiert ist, welchen Effekt der tatsächliche Parlamentseinzug auf den Parteienwettbewerb hat und wie sich eine Regierungsbeteiligung auf die Partei auswirkt. Durch dieses innerhalb aller Beiträge gleich angewendete Analyseschema soll es gelingen, generelle Trends für autonomistische Parteien zu identifizieren und anderen Parteienfamilien gegenüberzustellen. Eine vergleichende Zusammenschau erstellen die beiden Herausgeber am Ende des Buches, betonen aber gleichzeitig, dass ihr Sammelband noch längst nicht alle bestehenden Lücken in der Parteienforschung schließen kann.
Anja Franke-Schwenk (AF)
Dr. des., wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.61 | 2.22 Empfohlene Zitierweise: Anja Franke-Schwenk, Rezension zu: Anwen Elias / Filippo Tronconi (Hrsg.): From Protest to Power. Wien: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/33972-from-protest-to-power_40715, veröffentlicht am 12.04.2012. Buch-Nr.: 40715 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken