Korruption. Wie eine Hand die andere wäscht
Masterarbeit Hannover; Betreuung: S. Litzcke, M. Autenrieht. – Um eine wirksame Korruptionsprävention betreiben zu können, bedarf es neben der Berücksichtigung allgemeiner soziokultureller Merkmale Kenntnisse über Eigenschaften und Faktoren, die die Bereitschaft zu korruptem Verhalten begünstigen, skizziert der Autor den Ausgangspunkt seiner Studie. Er widmet sich damit dem gegenüber der Analyse von Korruptionsfolgen bisher weniger erforschten Bereich der Korruptionsursachen und thematisiert soziologische und psychologische Aspekte. Schön unterscheidet zwischen situationsbezogenen Faktoren wie etwa die Entdeckungswahrscheinlichkeit oder den Vorteilsnutzen einerseits sowie personenbezogenen Kriterien wie Intelligenz, Gewissenhaftigkeit oder eine zynische Einstellung gegenüber Organisationen (organisationaler Zynismus) andererseits. Auf eine ausführliche Darstellung der Begriffsbestimmung sowie der Erscheinungsformen und Erklärungsansätze von Korruption folgt eine empirische Untersuchung mit der Methodik der Szenario-Analyse. Mit einer „vignettenbasierten Befragung“ (8) von Berufsschülerinnen und Berufsschülern in der Banken- und Versicherungswirtschaft sowie der staatlichen Sozialversicherung analysiert der Autor verschiedene personen- und situationsbezogene Faktoren auf ihren Zusammenhang mit Korruptionsbereitschaft. Insgesamt sprechen die Ergebnisse dafür, dass bei der Konzeption von Präventionsmaßnahmen personenbezogene Aspekte stärker als bisher Berücksichtigung finden sollten.