Dem Konzept der Reihe folgend, bietet der Autor – er ist Betriebswirt und Politikwissenschaftlicher und arbeitet in der Verwaltung einer Großstadt – eine kompakte Einführung in die Kommunalpolitik. Den Ausgangspunkt bildet die Diskussion um die Bestimmung kommunaler Aufgaben. Was Staat bedeutet, wird durch die kapitalistische Produktionsweise und die gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse bestimmt, legt Eberhardt-Köster einleitend dar. Aus dieser Perspektive beschreibt er zum einen die Grundlagen und zum anderen die durch den Neoliberalismus veränderten Rahmenbedingungen der kommunalen Selbstverwaltung. Als Folge der hauptsächlich durch den Einfluss der EU vorangetriebenen Privatisierungs- und Deregulierungspolitik stellt der Autor einen zunehmenden Entscheidungs- und Kompetenzverlust und damit die Gefährdung der Demokratie heraus. „Im schlimmsten Fall hat der Gemeinderat nichts Wesentliches mehr zu entscheiden, sondern lediglich die optimalen Voraussetzungen für die verbleibenden Privatunternehmen und besser verdienenden EinwohnerInnen zu sichern. Dass eine solchermaßen einflussarme und zahnlose politische Körperschaft bei Wahlen auf immer weniger BürgerInnen stößt, die bereit sind, zur Wahl zu gehen, überrascht nicht.“ (28) Der Autor formuliert am Ende Forderungen von Attac zu kommunalpolitischen Problemlagen, beispielsweise die Einführung einer kommunalen Kammer oder die Rekommunalisierung öffentlicher Aufgaben und Dienste, wie sie in einigen Kommunen aufgrund der schlechten Erfahrungen mit der Privatisierung angestrebt oder bereits durchgeführt wird. Der schmale, gut strukturierte Band ist an ein breites, politisch interessiertes Lesepublikum gerichtet, das sich einen raschen Überblick über die Spielregeln und Zusammenhänge kommunalen Handelns unter gegenwärtigen Bedingungen verschaffen möchte.