In der Vergangenheit wurden im Bereich des Menschenrechtsschutzes einige Fortschritte erzielt und in den meisten Ländern genießt dieser inzwischen Verfassungsrang. Dennoch sind Gleichheit und Gerechtigkeit, insbesondere zwischen den Geschlechtern, längst nicht verwirklicht. „Nach wie vor gibt es weltweit – mit wenigen Ausnahmen – keine Gesellschaft, in der Frauen die gleichen Chancen hätten wie Männer“ (6), betont der Herausgeber einleitend. Die Beiträge in diesem Band konzentrieren sich auf besonders massive Diskriminierungen von Frauen im asiatischen Raum. Aufgezeigt werden Anspruch und Wirklichkeit bei der Einhaltung von Menschenrechten sowohl allgemein für einzelne Länder als auch in Bezug auf spezielle Themen wie Wohnung, Arbeit und (Menschenrechts-)Bildung. Im Kampf gegen zum Teil katastrophale Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen – als besonders eindringlicher Fall wird die Lage in Afghanistan geschildert – seien breit angelegte Strategien des sogenannten Empowerment von zentraler Bedeutung. Sie zielen darauf, die Bewusstseinbildung über die Einhaltung von Menschenrechten auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu stärken. Auch wird in mehreren Beiträgen deutlich, dass der Prozess der Globalisierung – entgegen verbreiteter Annahmen – nicht zwangsläufig zur Ausbreitung der Menschenrechtsidee führt, sondern, oft im Zuge wirtschaftlicher Krisen, rückläufige Entwicklungen mit sich bringt. So schreibt beispielsweise Birte Rodenberg in ihrem Beitrag über die bisherigen Anstrengungen auf dem Weg zur Geschlechtergerechtigkeit, dass zunehmend fundamentalistisch-religiös orientierte Kräfte die erreichten Fortschritte bei der Chancengleichheit von Männern und Frauen infrage stellen. Der Band ist das Ergebnis einer von der Katholischen Akademie Fulda zusammen mit den Volkshochschulen des Landkreises veranstalteten Ringvorlesung im Rahmen des „Hessencampus Fulda“ im Winterhalbjahr 2009/10.