Master-Thesis des Postgraduierten Europa Studiengangs Krems. – Zotti bietet eine knappe Darstellung der wesentlichen faktischen und normativen Elemente des bestehenden europäischen Parteiensystems und ermöglicht damit einen guten Einstieg in den Problemkontext. Ihre Arbeit hat einen klar gegliederten Duktus: Auf die Einführung im ersten Kapitel folgt im zweiten zunächst eine den Besonderheiten des europäischen Integrationsprozesses angepasste (Arbeits-)Definition der Partei sowie ein historischer Abriss zur Entwicklung des europäischen Parteiensystems. Die Kapitel 3 und 4 enthalten dann überblicksartige, keine juristischen Detailfragen beantwortende Darstellungen zur parteienbezogenen Rechtslage im Primär- und Sekundärrecht. Im Schlusskapitel fragt sie auf dieser Basis nach der Diskrepanz von Anspruch und Wirklichkeit der europäischen Parteiendemokratie und deren Zukunftsaussichten. Zutreffend werden Probleme benannt, die daraus entstehen, dass nationale Funktionsvorstellungen auf die europäische Ebene übertragen und die dort aktiven Parteien (nur) als Profiteure und Kompensationsmechanismen nationalstaatlicher Kompetenzverluste verstanden werden. Verstärkte Integrationswirkung verspricht sich Zotti von institutionellen Modifikationen, namentlich von Änderungen des Wahlrechts.