Während des 142. Bergedorfer Gesprächskreises im März 2009 in Beirut wurde zunächst die aktuelle Situation im Libanon thematisiert. Der libanesische Premierminister Fouad Siniora forderte außerdem die Errichtung eines unabhängigen palästinensischen Staates und die Beilegung des israelisch-palästinensischen Konflikts auf der Grundlage der arabischen Friedensinitiative. Wenn es nicht gelingen sollte, den Konflikt zu lösen, so der Politiker, drohe der Region eine weitere Eskalation politischer und sozioökonomischer Spannungen. Anschließend ging es um eine Bilanz regionaler Initiativen im Mittleren Orient für die Konfliktlösung, die nicht sehr positiv ausfiel. Während die Türkei als erfolgreicher Vermittler in der Region aufgetreten sei, habe Ägypten in den vergangenen Jahrzehnten in der arabischen Welt an Einfluss verloren. Hingegen hätten Saudi-Arabien und die anderen Golfstaaten an Einfluss gewonnen. Uneinigkeit bestand bei den Diskutanten darüber, was von der US-Regierung unter Obama zu erwartet ist. Einige hofften, dass die Vereinigten Staaten jetzt ihren Ansatz gegenüber der Region ändern würden, andere befürchteten, die Politik der neuen Regierung werde sich nicht von derjenigen in der Bush-Ära unterscheiden. Europa wurde als schwacher Akteur im Mittleren Osten bewertet. Jeder Friedensprozess zur Lösung des Nahostkonflikts müsse die folgenden Prioritäten enthalten: die Umsetzung des Waffenstillstands nach dem Gaza-Krieg, die Verbesserung der humanitären Situation in Gaza, die Umsetzung der Road Map sowie die Schaffung eines Verhandlungsrahmens. Unterstrichen wurde auch die Bedeutung der Hamas und der Hisbollah als mächtige Widerstandsbewegungen in der arabischen Welt, die ernst zu nehmen seien. Außerdem wurden von einigen Gesprächsteilnehmern direkte Gespräche zwischen den USA und dem Iran gefordert.