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Mariam Lau

Die letzte Volkspartei. Angela Merkel und die Modernisierung der CDU

Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt 2009; 254 S.; geb., 19,95 €; ISBN 978-3-421-04379-5
Passend zu einer weit verbreiteten Deutung des Bundestagswahlergebnisses beschreibt die Autorin – Chefkorrespondentin im Politikressort der Zeitung „Die Welt“ – die weiter im Fluss befindliche Modernisierung der CDU als Weg hin zur Festigung des Status’ als letzte Volkspartei. Folgt man Lau, so hat sich „keine andere Partei in der Bundesrepublik [...] – oft unfreiwillig – einer derartigen Generalrevision unterzogen wie die CDU“ (7) im Anschluss an die Ära Kohls. Kennzeichen dieses Modernisierungsprozesses sind die Abkehr von hergebrachten konservativen Grundüberzeugungen, die Dominanz eines neuen Pragmatismus sowie die Öffnung der Programmatik in Politikfeldern wie Familie, Ökologie und Migration. Die Herangehensweise der Autorin ist nicht wissenschaftlich-analytisch. Das Buch setzt sich vielmehr aus zahlreichen Porträts, Interviews und Einzelreportagen zusammen. Der Qualität tut dies indes keinen Abbruch. Lau versteht es vielmehr, die mit der Modernisierung einhergehenden Brüche und Differenzen in der Partei treffend darzustellen. Deutlich wird, dass die Aufrechterhaltung des elektoralen Erfolgs mit zahlreichen Risiken verbunden bleibt, die gegenwärtig durch die Lage der Sozialdemokratie überdeckt werden, aber jederzeit aufbrechen können. Die größte konzeptionelle Schwäche der CDU erkennt die Autorin in der Sozialpolitik.
Markus Linden (LIN)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, SFB 600 - Teilprojekt C7 "Die politische Repräsentation von Fremden und Armen", Universität Trier.
Rubrizierung: 2.331 Empfohlene Zitierweise: Markus Linden, Rezension zu: Mariam Lau: Die letzte Volkspartei. Stuttgart: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31075-die-letzte-volkspartei_36945, veröffentlicht am 27.10.2009. Buch-Nr.: 36945 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken