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Jenniver Sehring

The Politics of Water Institutional Reform in Neopatrimonial States. A Comparative Analysis of Kyrgyzstan and Tajikistan

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2009 (Politik in Afrika, Asien und Lateinamerika); 232 S.; Softc., 39,90 €; ISBN 978-3-531-16508-0
Politikwiss. Diss. Hagen; Gutachter: H.-J. Lauth, E. Giese. – In dieser empirischen Studie über institutionelle Reformen im Wassersektor in Tadschikistan und Kirgistan stehen folgende Forschungsfragen und Hypothesen im Mittelpunkt: Viele Staaten, die von Wasserknappheit bedroht sind, sind Entwicklungsländer. Diese Staaten verfügen oftmals nur über mangelhafte Governance-Strukturen und sind von Korruption, Klientelismus und ähnlichen neopatrimonialen Strukturen geprägt. Können institutionelle Reformen im Wassersektor, wie sie von externen Geldgebern oftmals gefordert werden, effektiv sein, wenn sie in neopatrimonialen Staaten durchgeführt werden sollen? Können sie demokratische Strukturen verstärken oder werden sie durch informelle patrimoniale Strukturen unterminiert? Zur Beantwortung dieser Fragen verbindet die Autorin die Methoden der Politikanalyse, der Implementierungsforschung sowie der politischen Anthropologie. Im analytischen Teil werden jeweils folgende Variablen analysiert: politische Entscheidungsträger und die zugehörigen Institutionen, institutionelle Bedingungen des Agrarsektors als größtem Wasserverbraucher, Institutionen der lokalen Regierungsführung, Beziehungen zwischen Wasserpolitik, Wassergesetzgebung und Wasserverwaltung sowie die Rolle externer Geldgeber. Sehring zeigt, wie neopatrimoniale Regierungsstrukturen Reformprozesse im Wassersektor beeinflussen können und rückt damit die in der Wasser- und Umweltkonfliktforschung lang vernachlässigte Rolle der Politik in den Mittelpunkt des Interesses. Denn nur wenn diese berücksichtigt wird, kann eine Antwort auf die Frage gefunden werden, warum vielerorts nach wie vor eine große Diskrepanz zwischen politischen Entscheidungen und ihrer Umsetzung im Wassersektor besteht.
Christiane J. Fröhlich (CJF)
Dr., Soziologie mit Schwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung, wiss. Mitarbeiterin, Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, Hamburg.
Rubrizierung: 2.68 | 2.21 | 2.263 Empfohlene Zitierweise: Christiane J. Fröhlich, Rezension zu: Jenniver Sehring: The Politics of Water Institutional Reform in Neopatrimonial States. Wiesbaden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/30472-the-politics-of-water-institutional-reform-in-neopatrimonial-states_36180, veröffentlicht am 02.07.2009. Buch-Nr.: 36180 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken