Diss. Hamburg. – Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der westlichen Welt und den arabischen Staaten werden häufig von sicherheitspolitischen Themen überdeckt. Der Autor widmet sich deshalb den ökonomischen Triebkräften im Orient und in dessen Verhältnis zu Europa während der vergangenen sechzig Jahre. Thematisiert werden die Gründung der Arabischen Liga (AL) 1945, die 1995 mit der Europäischen Union (EU) beschlossene Euro-Mediterrane Partnerschaft mit dem Ziel einer Freihandelszone um das Mittelmeer sowie die Greater Arab Free Trade Area (GAFTA) von 1997. Die im Juli 2008 gegründete Mittelmeerunion wird nicht mehr berücksichtigt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Versuche einer Wirtschaftsintegration innerhalb der Arabischen Liga – und die Gründe für deren Scheitern: Die Staaten der arabischen Welt hätten zu häufig gegenteilige Wege eingeschlagen oder wie Ägypten, Irak und später die Golfstaaten um Dominanz in der Region und innerhalb der Organisation gerungen; die AL verfüge kaum über politische Relevanz und Einflussmöglichkeiten. Entscheidend für eine faire, ausgewogene Partnerschaft zwischen Westen und Orient, so Layadis Fazit, und eine funktionierende Wirtschaftsintegration auf einer Süd-Süd-Achse in der arabischen Welt sei deshalb eine aktive Politik der Arabischen Liga und deren Anerkennung als Partner durch die EU über einzelne bilaterale Abkommen mit arabischen Ländern hinaus.