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Bergedorfer Gesprächskreis (Hrsg.)

Kann die EU europäische Sicherheit gewährleisten?

Hamburg: edition Körber-Stiftung 2008 (138. Bergedorfer Protokoll); 122 S.; softc., 11,- €; ISBN 978-3-89684-249-7
Die im Titel aufgeworfene Frage wurde während eines von der Körber-Stiftung im September 2007 in Warschau ausgerichteten Symposions in vier Schritten erörtert. Die Diskussion begann mit dem Austausch über verschiedene Sicherheitsvorstellungen innerhalb Europas und der Frage nach einer gemeinsamen europäischen Sicherheitsidentität: Können die EU-Mitgliedstaaten eine einheitliche Definition von Sicherheit entwickeln, obwohl in den Staaten Ostmitteleuropas historisch und aktuell bedingt Gefahren ganz anders wahrgenommen werden als im Rest des Kontinents? Ein Aspekt war die Rolle Russlands: Ist das Land eher ein Partner oder eher ein Risiko für die EU-Sicherheitspolitik? Dabei wurden die unterschiedlichen Haltungen Warschaus und Berlins gegenüber Moskau deutlich. Im zweiten Abschnitt ging es u. a. darum, wie sich europäische Sicherheitsstrukturen und sicherheitspolitische Kompetenzen mit denen der NATO in Einklang bringen lassen. Europäische Sicherheit könne auch künftig nicht unabhängig von der NATO gewährleistet werden. Kritisiert wurde jedoch, dass die NATO nicht in der Lage sei, auf die neuen Herausforderungen für die europäische Sicherheit angemessen zu reagieren. Bei der Diskussion über die europäische Energiepolitik ging es zum einen um die Abhängigkeit Europas von russischen Energielieferungen, zum anderen um die Bedeutung großer Pipeline-Projekte. Sind polnische Einwände gegen die Ostseepipeline berechtigt? Was muss getan werden, um den Bau der südosteuropäischen Nabucco-Pipeline zu sichern? Schließlich standen globale Fragen europäischer Sicherheitspolitik zur Debatte: Der südliche Teil des eurasischen Kontinents wurde als eine instabile Großregion ausgemacht, aus der zukünftige Sicherheitsrisiken für Europa erwachsen könnten. Im Kontext mit aktuellen Krisenherden wurde erörtert, welchen Beitrag die westliche Diplomatie zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts leisten kann. Weitere Themen waren die Sicherheitslage in Afghanistan sowie der Konflikt um das iranische Atomprogramm und die Verhandlungsbemühungen der EU.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 3.6 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Bergedorfer Gesprächskreis (Hrsg.): Kann die EU europäische Sicherheit gewährleisten? Hamburg: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/29288-kann-die-eu-europaeische-sicherheit-gewaehrleisten_34639, veröffentlicht am 17.11.2008. Buch-Nr.: 34639 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken