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Barack Obama

Ein amerikanischer Traum. Die Geschichte meiner Familie. Aus dem Amerikanischen von Matthias Fienbork

München: Carl Hanser Verlag 2008; 444 S.; geb., 24,90 €; ISBN 978-3-446-23021-7
Bei diesem Buch handelt es sich um eine Autobiografie des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, die im Original bereits 1995 erschienen war und nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Obama wurde im Alter von 31 Jahren der erste afroamerikanische Herausgeber des „Harvard Law Review“ und erhielt daraufhin Angebote verschiedener Verleger. Er schrieb eine Geschichte seiner Familie und seines Werdegangs, die sich intensiv mit der Rassenfrage und seiner eigenen Identität als Sohn einer weißen Amerikanerin und eines Kenianers auseinandersetzt. Das Buch ist in drei Abschnitte aufgeteilt: Der erste – „Kindheit“ – beginnt mit der Geschichte von Obamas Mutter und endet kurz nach Abschluss seines Bachelor-Studiums in New York. Im zweiten Teil berichtet er von seiner Zeit als Mitarbeiter einer gemeinnützigen Organisation in Chicago, „Kenia“ ist der Bericht von seiner ersten Reise in das Land seines Vaters. Die Brisanz wie Relevanz des Buches ist vor allem darin begründet, dass Obama es zu einem Zeitpunkt verfasste, als seine politische Karriere nicht absehbar war. Daher ist es in großer Offenheit geschrieben, wie z. B. die Berichte über seinen Drogenkonsum, aber auch seine Ansichten zur Rassenproblematik in den USA zeigen. So ist es möglich, die Selbstdefinition und Entwicklung des politischen Menschen Barack Obama nachzuvollziehen. Dabei zeigen sich auch Parallelen zum aktuellen Präsidentschaftswahlkampf: Bereits frühzeitig konzentrierte er sich auf politische Basisarbeit, die Mobilisierung breiter Schichten der Bevölkerung, die mittlerweile eine zentrale Rolle in seinem Präsidentschaftswahlkampf spielt. Gerade für das Verständnis seines Umgangs mit der Rassenproblematik wie z. B. in der Rede vom 18. März 2008 ist das Buch zentral. Darüber hinaus handelt es sich um einen hervorragend geschriebenen Einblick in die Person Obama, der auch für sich lesenswert ist.
Magnus-Sebastian Kutz (MSK)
Dr. phil., Dipl.-Politologe.
Rubrizierung: 2.1 | 2.64 Empfohlene Zitierweise: Magnus-Sebastian Kutz, Rezension zu: Barack Obama: Ein amerikanischer Traum. München: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28822-ein-amerikanischer-traum_34004, veröffentlicht am 24.04.2008. Buch-Nr.: 34004 Rezension drucken