Der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy gilt als gewiefter PR-Stratege. Aber was bewegt diesen Mann wirklich? Für die Beantwortung dieser Frage ist das Buch insofern hilfreich, als darin gar nicht erst der Versuch unternommen wird, persönliche Selbstdarstellung von politischer Programmatik zu unterscheiden. In seinem ausführlichen Vorwort zur deutschen Ausgabe erklärt Sarkozy richtig, das besondere Interesse am französischen Wahlkampf 2007 sei mit einem radikalen Wechsel in der dortigen Politik zu erklären. In der Tat scheint Sarkozy mit seiner Annäherung an Amerika oder dem Abschied vom Etatismus mit typisch französischen Traditionen zu brechen. Gleichzeitig stellt sich in Kenntnis seiner ersten Monate im Amt die Frage, inwieweit es sich hierbei nur um Rhetorik oder wirklich um politische Programmatik handelt, die Sarkozy auch umsetzen kann. Möglicherweise ist die enge Verknüpfung mit der Geschichte seines eigenen, bemerkenswerten Aufstiegs vom Kind ungarischer Einwanderer zum Präsidenten der Grande Nation also in der Tat viel aussage- und erklärungsmächtiger für seine politischen Forderungen, als die Erklärung zur schlichten PR erwarten lässt. Vielleicht gibt der in seinem Buch immer wieder deutlich werdende persönliche Drang, die eigene Biografie neu zu erfinden, Aufschluss über seine politischen Pläne. Man darf allerdings gespannt sein, ob Sarkozy die Umsetzung dieser Inhalte so bedingungslos gelingen wird, wie seine eigene politische Karriere.