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Jeffrey D. Sachs

Wohlstand für viele. Globale Wirtschaftspolitik in Zeiten der ökologischen und sozialen Krise. Aus dem Amerikanischen von Helmut Dierlamm, Stephan Gebauer und Heike Schlatterer

Berlin: Siedler Verlag 2008; 476 S.; Ln., 24,95 €; ISBN 978-3-88680-860-1
„Mit dem Tagesbudget des Pentagons könnte man Moskitonetze für jede Schlafstelle in Afrika kaufen und die Menschen so fünf Jahre lang vor Malaria schützen.“ (342) Diese Feststellung illustriert die Argumentation, die Sachs, Professor an der Columbia University in New York und Direktor des dortigen Earth Institute, in diesem Buch entwickelt. Er verknüpft die globalen Probleme mit einer Kritik der US-Außenpolitik unter George W. Bush und entwickelt Lösungsansätze für die Schaffung einer sicheren Zukunft für möglichst viele Menschen weltweit. Sachs vertritt die Ansicht, dass die USA über ein hohes Militärbudget keine wirkliche Sicherheit im 21. Jahrhundert schaffen können. „Es geht nicht darum, konventionelle Streitkräfte zu besiegen, sondern die Ursachen der Instabilität zu beseitigen.“ (343) Ausführlich werden deshalb die Anforderungen an das Wirtschaftssystem, der Themenkomplex Nachhaltigkeit und Umweltschutz, die demografische Herausforderung durch das Bevölkerungswachstum sowie die Armutsfalle (vor allem im südlichen Afrika) dargestellt. In den Mittelpunkt der Problemlösungen stellt er die nachhaltige Entwicklung im Umweltschutz durch die Förderung entsprechender Technologien und die angemessene Nutzung der Ökosysteme, ferner eine nachhaltige Entwicklung bei der Stabilisierung des Bevölkerungswachstums sowie bei der Linderung der Armut. Als eine wichtige Maßnahme schlägt er vor, den armen Ländern öffentliche Gelder für den Einsatz nachhaltiger Technologien zur Verfügung zu stellen. Allein die Kräfte des Marktes werden seiner Ansicht nach nicht ausreichen, um die Menschen aus der Armutsfalle zu befreien. Sachs geht in seinen Vorschlägen von „der Tatsache [aus], dass auf einem dicht besiedelten Planeten die Schicksale aller Menschen unmittelbar untrennbar miteinander verbunden sind“ (15). Es müsse sich über ethnische Grenzen hinweg die Erkenntnis durchsetzen, dass alle Menschen ein gemeinsames Schicksal teilten. Nur dann könne die anzustrebende und notwendige globale Gesellschaft entstehen, die der bereits eng verknüpften Weltwirtschaft entspreche.
Natalie Wohlleben (NW)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 4.43 | 4.45 | 4.44 | 4.1 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Natalie Wohlleben, Rezension zu: Jeffrey D. Sachs: Wohlstand für viele. Berlin: 2008, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28228-wohlstand-fuer-viele_33206, veröffentlicht am 17.11.2008. Buch-Nr.: 33206 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken