The Personal and the Political. The Impact of the Personal Background of Representatives on Legislative Decision-Making in the US Congress and the German Bundestag
Diss.; Gutachter: A. Kaiser. – Politiker werden nicht einfach nur von den Interessen der Wähler, der Partei oder der Lobbygruppen gesteuert, sondern sie haben auch einen persönlichen Hintergrund und verfügen über persönliche Erfahrungen, die sich auf ihr politisches Verhalten niederschlagen. Auf der Grundlage dieser zentralen These arbeitet Przygoda den Einfluss der Faktoren Geschlecht, Herkunft, Klasse, Beruf und persönliche Erlebnisse auf das Abstimmungsverhalten der Abgeordneten im Deutschen Bundestag und US-amerikanischen Repräsentantenhaus heraus. Im US-amerikanischen Präsidentialismus verfügen die Abgeordneten dabei über mehr Möglichkeiten, um ihre persönlichen Erfahrungen in ihre Abstimmungsentscheidung einzubringen als die deutschen Amtskollegen, die im parlamentarischen System der strengen Parteidisziplin unterliegen. Przygoda stellt für beide Parlamente fest, dass das Persönliche nur dann zum Tragen kommt, wenn es mit anderen zentralen Interessen wie Jobsicherheit und Wiederwahl nicht in Konflikt gerät. In politikwissenschaftlichen Analysen zum Themenbereich Repräsentation wird bislang der Einfluss der Wählerinteressen betont, die Bedeutung des persönlichen Hintergrundes eines Repräsentanten hingegen eher vernachlässigt. Mit der Untersuchung des Persönlichen trägt die Autorin zu einem multidimensionalen Verständnis der Repräsentation in der Politikwissenschaft bei.