Macht und Medien. Über das Verhältnis von Politik und Kommunikation
Haben Medien Macht über die Politik? Oder ist es umgekehrt? Der Sammelband entstand aus einer Ringvorlesung des OSI-Clubs und geht diesen Fragen nach. Die Beiträge stammen von Journalisten, Redakteuren, Politikern sowie Wissenschaftlern und beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Sie sind persönlich gehalten, oft selbstkritisch und praxisnah. Die nach jedem Beitrag sich anschließenden Diskussionsbeiträge bieten zusätzliche Informationen. Reflektiert wird die mediale Praxis im Umfeld politischer Macht. Es zeigt die Verflechtung von Medien und Politik in der heutigen Zeit und verweist auf die Zwänge, denen beide unterliegen, denn letztendlich brauchen Politik und Publizistik einander, was sich im Begriff „Mediokratie“ (60) wieder findet. Der Politiker mit dem Drang nach Öffentlichkeit trifft auf den Journalisten, der einen privilegierten Zugang zu Informationen sucht. Das Buch zeigt zudem den Wandel im Verhältnis zwischen Politik und Medien hin zu einer zunehmenden Personalisierung, einem höheren medialen Tempo sowie einer dauerpräsenten „Medienmeute“ (30). Dies ist oft der Grund, dass zwei Grundrechte aufeinanderprallen, „die Pressefreiheit auf der einen Seite und die Persönlichkeitsrechte auf der anderen Seite“ (25). Hervorzuheben ist der Beitrag von Leinemann, der auf anschauliche Weise die Person des Politikers in der öffentlichen Wahrnehmung beschreibt und die Bedeutung von Authentizität im politischen-medialen Geschäft verdeutlicht. Das Buch ist für Politik- und Medienwissenschaftler empfehlenswert.