Diss. phil. Düsseldorf; Gutachter: U. von Alemann. – Godewerth-Pollmann fragt, welche Erwartungen Jugendliche an die Politik und die Parteien richten und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit sie sich parteipolitisch engagieren. Sie untersucht, wie die bisherigen Anstrengungen der Parteien von Jugendlichen wahrgenommen werden, wie sehr sie die Jugendlichen und deren Lebenswelt betreffen und in welchem Ausmaß die Aktivitäten zu politischem Interesse oder politischen Handlungen unter Jugendlichen führen. Die Autorin gelangt in ihrer empirischen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Jugendliche der Politik insgesamt positiv gegenüberstehen und auch Interesse an politischen Fragestellungen zeigen. Trotz des durchaus vorhandenen politischen Bewusstseins hätten die Jugendlichen jedoch den Eindruck, dass Parteien ihre Lebenswelt nicht kennen und auch keine glaubwürdigen Versuche unternehmen, diesen Zustand zu verändern. Daher würden die Politik und die Parteien unter Jugendlichen als „langweilig“ (257) gelten. Basierend auf diesen Ergebnissen entwickelt die Autorin ein Modell, das einen Beitrag dazu liefern soll, die Mitarbeit von Jugendlichen in Parteien zu fördern. Es soll die Parteien dabei unterstützen, ihr Verhältnis zur Altersgruppe der Jugendlichen zu verbessern und entsprechende parteiinterne Wandlungs- und Veränderungsprozesse in Gang zu setzen, die eine aktivere Partizipation von Jugendlichen in Parteien ermöglichen.