„Seit 1967/68 haben wir in der SPD gearbeitet, Veränderungen mit voran getrieben oder auch bekämpft. Wie waren in verschiedenen Positionen Akteure, sowohl in den luftigen Höhen wie in den Niederungen“ (8), beschreiben sich die Autoren und unternehmen aus dieser Perspektive einen kritisch-solidarischen Rückblick auf die Entwicklung der SPD und ihrer Funktionsträger der Jahrgänge 1940-1953, der „Generation Schröder“, seit dem Aufbruch der Jungsozialisten in den 60er-Jahren und den politischen Anfängen Gerhard Schröders bis heute. Sie beschreiben und analysieren innerparteiliche Auseinandersetzungen, Aktionen, Wahlkämpfe und -programme vor dem Hintergrund der allgemeinen politischen Prozesse als Geschichte eines stetigen Wechsels zwischen Aufstieg und Krise. Die Ausführungen beziehen sich auf die Entwicklungen in Niedersachsen und auf der Bundesebene. Auch wenn die alten Ideale der Jusos keinen Eingang in die Politik der rot-grünen Bundesregierung gefunden hätten, bilanzieren die Autoren, so könne man jedoch nicht von einer völligen politischen Erfolglosigkeit der Protestgeneration sprechen: „Zur Abkehr von autoritären Strukturen und zur Demokratisierung der Gesellschaft haben die 68er ebenso beigetragen wie zur Schärfung des Bewusstseins gegenüber völkerrechtswidrigen Militäraktionen.“ (116) Aus ihrer Rückschau Ansatzpunkte für einen Neubeginn der SPD abzuleiten und Wege aus ihrem derzeitigen Mobilisierungsdefizit zu skizzieren ist das Ziel der Autoren. Sie mahnen „ein Leitbild für die Sinnhaftigkeit des Handelns“ (78) der SPD an und umreißen Elemente einer neuen Programmdebatte sowie eines neuen Führungsstils.