Diss. phil. Bonn; Gutachter: M. Schneider, T. Mayer. – Conrads untersucht die Entwicklung der CDU in Aachen in den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Dabei präsentiert sie politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Erkenntnisse über den Wiederaufbau Aachens nach 1945, um folgende Fragen zu beantworten: Gab es eine politische „Stunde Null“ in Aachen oder knüpfte der „Neubeginn“ an die Zeit vor 1933 an? Wie waren die Ausgangsbedingungen für einen politischen Neuanfang? Kann für die Anfangsjahre von einer politisch-kulturellen Hegemonie der CDU gesprochen werden? Wurde die Partei in ihrer frühen Geschichte ihren eigenen Vorstellungen einer interkonfessionellen Volkspartei gerecht? In ihrer deskriptiven Arbeit beschreibt die Autorin die Reaktion der britischen Militärregierung auf die Parteigründung und geht auf technische und organisatorische Schwierigkeiten auf dem Weg zur Gründung der Partei ein. Ihre Darstellung endet mit den Wahlen vom Oktober 1946 und dem überragenden Sieg der CDU sowohl in Aachen als auch in der britischen Zone . Die CDU Aachens sei in den ersten Nachkriegsjahren personell hauptsächlich durch erfahrene Zentrumspolitiker geprägt gewesen, daher erscheine sie mehr als Partei der Kontinuität denn als Neubildung. Conrads stellt insbesondere zwei Persönlichkeiten heraus, die für die CDU und für die Stadt Aachen große Bedeutung hatten: den ersten gewählten Nachkriegsoberbürgermeister Albert Maas und die erste Aachener Bundestagsabgeordnete Helene Weber.