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Lars Rosumek

Die Kanzler und die Medien. Acht Porträts von Adenauer bis Merkel. Mit einem Vorwort von Gerd Langguth

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2007; 325 S.; kart., 29,90 €; ISBN 978-3-593-38214-2
Rosumek wendet sich mit seiner Untersuchung über das Verhältnis der Kanzler der BRD zu den Medien gegen zwei häufig vertretene Thesen: Zum einen sei die zunehmende Amerikanisierung von Wahlkämpfen und politischer Kommunikation kein neues Phänomen, vielmehr seien die Anfänge bereits während der Kanzlerschaft Adenauers erkennbar. Zum anderen sei die These vom Übergang der Massen- in die Mediendemokratie ebenfalls nicht haltbar, „[e]in rein auf Medien gestütztes Regieren ist in Deutschland auch in einer Nach-Schröder-Ära nicht möglich.“ (293) Rosumek analysiert detailreich, wie die jeweiligen Amtsinhaber die Medien genutzt haben und welche Strategien dabei verfolgt wurden. Dabei werden einerseits die Kontinuität in der Mediennutzung deutscher Kanzler deutlich, andererseits die Effekte einer sich rasant ausdifferenzierenden Medienlandschaft auf politische Kommunikation und die Erwartungshaltung des Publikums. Rosumek hat eine ausgezeichnet lesbare Studie verfasst, die aufgrund des untersuchten Zeitraums und der Thematik für Politologen, Historiker sowie für die politische Bildung nützlich ist.
Matthias Seifert (MSE)
Politikwissenschaftler, Lehrer für Gemeinschaftskunde und Englisch, Gymnasium Englisches Institut Heidelberg.
Rubrizierung: 2.3 | 2.322 | 2.333 | 2.313 | 2.315 Empfohlene Zitierweise: Matthias Seifert, Rezension zu: Lars Rosumek: Die Kanzler und die Medien. Frankfurt a. M./New York: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/26761-die-kanzler-und-die-medien_31219, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 31219 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken