In den vergangenen Jahren hat die Politikwissenschaft in den internationalen Beziehungen eine Häufung regionaler Integrationsprozesse festgestellt. Diese sind bezüglich ihrer Verdichtung im globalen Vergleich unterschiedlich und auch der Grad der Vergemeinschaftung von Politikbereichen ist dabei sehr different. Unbestritten bleibt jedoch, dass es sich bei der Regionalisierung offensichtlich um eine Grundströmung der internationalen Politik seit dem Ende des Ost-West-Konfliktes handelt. Diese Arbeit analysiert zuerst auf der theoretischen Ebene die möglichen Gründe dieser Entwicklung und konkretisiert dann die Motive und Erfahrungen regionaler Integration am Beispiel Afrikas. Als Fallbeispiel im engsten Sinne hat die Autorin die 1993 begründete und aus den drei Staaten Kenia, Tansania und Uganda bestehende East African Community (EAC) gewählt. Mndeme Musonda geht bei ihrer Untersuchung einerseits historisch vor, indem sie die politischen sowie ökonomischen Rahmenbedingungen der Entstehung dieser Institution bzw. ihr institutionelles Gefüge vorstellt. Andererseits analysiert sie darüber hinaus systematisch die Gründe für diese Kooperation, vor allem die Förderung des bislang begrenzten intra-regionalen Handels und die Stabilisierung staatlicher Souveränität gegenüber den Wirkkräften der Globalisierung, aber auch gegenüber innenpolitischen Akteuren.