Politischen Wandel denken. Herausforderungen der Demokratie in europäischer und globaler Perspektive. Antrittsvorlesung. Institut für Politikwissenschaft der Universität Regensburg 26./27. Januar 2004
Die gemeinsame Publikation der Antrittsvorlesungen von Bierling, Herb, Maćków und Sebaldt umreißt zugleich die künftigen programmatischen Schwerpunkte des Regensburger Instituts für Politikwissenschaft. Herb thematisiert die Eschatologien der politischen Philosophie. Er schildert die Thesen von namhaften Philosophen und Denkern und appelliert, Tocqueville mehr Aufmerksamkeit zu schenken und beständig auf den offenen Ausgang der Demokratie hinzuweisen. Bierling beschäftigt sich mit den transatlantischen Beziehungen. Er stellt die These auf, dass der Westen seit dem 11. September 2001 nicht mehr existiert, was sich bereits seit dem Ende der Sowjetunion abzeichnete, und vergleicht verschiedene Theorien der Internationalen Politik, von denen er den Neorealismus in modifizierter Form favorisiert. Maćków betrachtet den Transformationsprozess der mittel- und osteuropäischen Staaten. Im Mittelpunkt steht der Begriff der nationalen Identität, die im Westen wie im Osten „unersetzbar“ (37) ist. Abschließend vergleicht er die Lubliner Union und die EU. Sebaldt schließlich thematisiert die EU und die Demokratie. Er beginnt mit einer Problemanalyse der EU und entwickelt Lösungsvorschläge. Schließlich weist er daraufhin, dass die EU gerade in Bezug auf die demokratische Legitimität eine „res publica semper reformanda“ (63) ist. Der schmale Band ist zu empfehlen, weil das Thema kontrovers und aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird.