Geschichts- und Kulturwiss. Diss. FU Berlin; Gutachter: H. Sundhaussen, H. Fleischer (Athen). – Dreidoppel beschäftigt sich mit der Geschichte des besetzten Griechenlands während des Zweiten Weltkriegs. Im Mittelpunkt stehen einerseits die Struktur und Vorgehensweise der von der Kommunistischen Partei (KKE) kontrollierten Nationalen Befreiungsfront (EAM), andererseits die Reaktionen der Herausgeforderten, das heißt der Deutschen und Einheimischen des bürgerlichen Lagers. Er schließt Forschungslücken zur Frühphase des Widerstands, zur Rolle der Britischen Subversionsagentur SOE, zum Phänomen der Kollaboration und zum bewaffneten Kampf zwischen Widerstand und Besatzungsmacht. Dabei stützt der Autor seine Darstellung auf eine Fülle von Quellenmaterial aus deutschen, griechischen, britischen sowie amerikanischen Archiven; darüber hinaus wertet er das umfangreiche griechische Schrifttum sowie eigene Interviews aus. Aufgrund seiner umfangreichen Studien kommt er zu dem Ergebnis, dass das seit Jahrzehnten in der griechischen Öffentlichkeit und in der Historiografie dominierende romantisch-idealistische Bild der EAM modifiziert werden müsse. Bewusst ausführlich erörtert er die „Schattenseiten der KKE/EAM“, da sie bisher „keine adäquate Darstellung gefunden haben“ (11). Um Missverständnisse zu vermeiden, weist Dreidoppel ausdrücklich daraufhin, dass daraus keinesfalls der Schluss gezogen werden dürfe, er sympathisiere mit dem Lager der Antikommunisten. Jedenfalls trägt er mit seinem Band wesentlich zum Verständnis des griechischen Bürgerkriegs bei.