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Felix Ekardt

Theorie der Nachhaltigkeit. Rechtliche, ethische und politische Zugänge – am Beispiel von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Welthandel

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2011; 735 S.; 98,- €; ISBN 978-3-8329-6032-2
Rechtswiss. Habilitationsschrift Rostock. – Aufgrund der Endlichkeit von Ressourcen steht die Menschheit vor der Herausforderung, ein Wirtschafts-, Gesellschafts- und Wohlstandsmodell zu entwickeln, das dauerhaft und lebbar ist. Die Herausforderung ist also gewaltig, denn der bisherige Wohlstand wurde nur mithilfe eines nichtnachhaltigen Wirtschaftens errungen. Ekardt will mit seinem Buch, dessen erste Fassung 2003 als Privatdruck erschien, einen interdisziplinären Beitrag zur notwendigen Debatte leisten und diskutiert exemplarisch an den Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit (damit eng verbunden auch die Energieversorgung) und Welthandel verschiedene Aspekte, der eine Theorie der Nachhaltigkeit genügen muss. Sie muss zudem naturwissenschaftlich machbar und technisch umsetzbar sein. Dieser von Ekardt eher kurz abgehandelte Aspekt wird ergänzt durch theoretische Überlegungen und reale Prozesse, die Ergebnis der Governance- und Transformationsforschung, der Ethik, der politiktheoretischen Philosophie und der Rechtswissenschaft sind. Ekardt richtet seine in den einzelnen Kapiteln dargelegte Diskussion also am Problem und nicht am Fachbereich aus und kommt so zu Resultaten, die die Dringlichkeit einer Lösung bezeugen. Denn bisher ist ein Wandel zu mehr Nachhaltigkeit als gescheitert zu bezeichnen. Die Ursachen hierfür liegen in einem doppelten Kreislauf aus Politik und Wählern sowie Wirtschaft und Konsumenten begründet. Ekhardts Vorschlag ist es nun, Nachhaltigkeit über universale Gerechtigkeit zu begründen, deren Prinzipien Menschenwürde und Unparteilichkeit sind. Aus beiden Prinzipien leitet Ekardt ein universales (nicht primär wirtschaftsfokussiertes) Freiheitsrecht, gewaltenteilige Demokratie und die Pflicht, Freiheit auch rechtlich zu sichern, ab. Diese Parameter diskutiert Ekardt unter Hinzunahme von realen Entscheidungsprozessen, theoretischen und ethischen Überlegungen sehr genau und entwickelt auf diesem Wege ein interessantes (Neu-)Verständnis der Begriffe.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 5.44 | 5.42 | 4.3 | 4.42 | 4.45 | 3.5 | 2.2 | 2.261 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Felix Ekardt: Theorie der Nachhaltigkeit. Baden-Baden: 2011, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/21663-theorie-der-nachhaltigkeit_41334, veröffentlicht am 03.11.2011. Buch-Nr.: 41334 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken