Das Parlament und seine Sprache. Studien zu Theorie und Geschichte parlamentarischer Kommunikation
Habilitationsschrift Braunschweig; Gutachter: W. Bublitz, W. Dieckmann, H. Henne, J. Klein, K. E. Pollmann. - Das Parlament als das „oberste politische Kommunikationsforum eines Staates" (9) hat im Verlauf seiner historischen Entwicklung charakteristische Handlungs- und Sprechhandlungsformen herausgebildet. Der Autor entwirft die theoretischen und methodischen Grundlagen einer Parlamentslinguistik und zeigt, welchen historischen Wandlungsprozessen parlamentarische Verhandlungsstile unterliegen. Für die Untersuchung wird auf Kategorien der Sprechakttheorie und der Gesprächsanalyse zurückgegriffen. Da die räumlichen Gegebenheiten der Plenarsäle auf die parlamentarischen Sprechhandlungsformen ein- und rückwirken, widmet Burkhardt der Parlamentssemiotik ein eigenes Kapitel. Seit der Entstehung der deutschen Parlamentsstenografie - ihre Geburtsstunde war die Eröffnungssitzung der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche 1848 - bilden die stenografischen Berichte die zentrale Quelle zur Untersuchung von Parlamentsdebatten. Der Autor analysiert eingehend und kritisch die historische Entwicklung und Reliabilität dieser Quellenart. Ein zweiter Band, in dessen Zentrum die parlamentarischen Zwischenrufe stehen, ist angekündigt.