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Astrid Segert / Irene Zierke

Ländliche Netzwerke. Institutionalisierungsprozesse und Milieuformationen

Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 286 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 3-531-14148-1
In der empirischen Arbeit werden am Beispiel zweier ostdeutscher Verbände, des ökologischen Anbauverbands „Bioplus“ sowie des Regionalverbands „Qualität aus Brandenburg“, Chancen und Schwierigkeiten ländlicher Netzwerke untersucht. Darüber hinaus wird deren Potenzial für die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft analysiert. Die Autorinnen beschreiben Akteure, Strukturen und Institutionalisierungsprozesse der Netzwerkbeziehungen und identifizieren verschiedene Typen von Akteuren in den betrachteten Netzwerken. Sie zeigen, dass die Zugehörigkeit der Akteure zu ähnlichen sozialen Milieus eine konfliktarme Zusammenarbeit innerhalb eines Netzwerks erleichtert, umgekehrt jedoch auch die Kooperation verschiedener Netzwerke erschweren kann. Zudem weisen sie nach, dass ländliche Netzwerke eine bedeutende Ressource für die nachhaltige Regionalentwicklung sind und wichtige Impulse für die Transformation der Landwirtschaft geben können. Zu nennen sind hier unter anderem die Verbesserung der Vermarktung, eine stärkere Marktposition der Akteure sowie der Ausgleich von zum Teil entgegengesetzten Interessen. Dennoch beeinträchtigten knappe finanzielle Ressourcen und insbesondere mangelhafte überregionale Vernetzungen die Wirksamkeit der Arbeit und dementsprechend bestehe in diesem Bereich Förder- beziehungsweise Unterstützungsbedarf.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.331 | 2.325 | 2.343 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Astrid Segert / Irene Zierke: Ländliche Netzwerke. Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20945-laendliche-netzwerke_24430, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24430 Rezension drucken