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Pascal Beucker / Frank Überall

Die Beamtenrepublik. Der Staat im Würgegriff seiner Diener?

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2004; 276 S.; geb., 21,90 €; ISBN 3-593-37335-1
Das Berufsbeamtentum, so die zentrale These der Autoren, ist teuer, ineffizient und ungeeignet zur Sicherstellung eines modernen öffentlichen Dienstes. Beucker und Überall wollen Denkanstöße und Hintergrundinformationen geben und damit zu einer Diskussion des Themas beitragen. Im ersten Teil geben sie einen Überblick über die historischen Wurzeln des Berufsbeamtentums und diskutieren kritisch den für das Dienstverhältnis zentralen Begriff der Treuepflicht. Anschließend stellen sie dar, mit welchen Kosten das Berufsbeamtentum inzwischen verbunden ist. Insbesondere die deutliche Steigerung der Verbeamtungen in den 60er- und 70er-Jahren haben zu hohen Pensionsaufwendungen geführt. Die Autoren beschäftigten sich in besonders kritischer Weise mit zwei Gruppen von Beamten: den Lehrern und den Universitätsprofessoren. Anschließend zeichnen sie die politischen Diskussionen um die Reform des Berufsbeamtentums nach. Sie wollen deutlich machen, dass insbesondere der Einfluss von Lobbygruppen eine wirkliche Veränderung erschwert. Zum Vergleich geben Beucker und Überall einen Einblick in die Schweizer Verhältnisse, wo das Beamtentum vor drei Jahren überwiegend abgeschafft wurde. Schließlich fordern sie eine weit reichende Privatisierung des öffentlichen Sektors, räumen aber gleichzeitig ein, dass sie die Chancen dafür pessimistisch einschätzen.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.3 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Pascal Beucker / Frank Überall: Die Beamtenrepublik. Frankfurt a. M./New York: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20677-die-beamtenrepublik_24119, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 24119 Rezension drucken