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Peter Eisenfeld

"... rausschmeißen ..." Zwanzig Jahre politische Gegnerschaft in der DDR

Bremen: Edition Temmen 2002 (Biografische Quellen 1); 504 S.; geb., 24,90 €; ISBN 3-86108-342-6
Im ersten Band dieser Reihe der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR stellt der Geologe, Übersetzer und DDR-Oppositionelle Eisenfeld seine Autobiografie vor. Seine in erfreulich sachlichem Ton geschriebenen Erinnerungen werden durch viele Quellenabdrucke angereichert, insbesondere aus der umfangreichen Akte, die das MfS über Eisenfeld führte. In Konflikt mit der DDR kam Eisenfeld aufgrund seiner überaus zahlreichen „Eingaben" - Beschwerdebriefe und Wortmeldungen, deren Inhalt von Problemen des täglichen Lebens bis zu grundsätzlichen Fragen der staatlichen Ordnung der DDR reichte. Seine Hartnäckigkeit im Verfolgen seiner Rechte und seine Mitarbeit in einer Dresdner Friedensgruppe führten 1987 schließlich zum „Rausschmiss" aus der DDR. Das Buch ermöglicht dem Leser einerseits einen Einblick in eine Biografie, die für die Opposition in der DDR typische Muster aufweist. Andererseits eröffnet der Abdruck einiger Manuskripte Eisenfelds, vor allem das an Kuczynski gerichtete Schreiben zur Grundlegung der Menschenrechte, auch eine ideengeschichtliche Perspektive auf das politische Denken der DDR-Opposition.
Sebastian Lasch (LA)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 2.314 Empfohlene Zitierweise: Sebastian Lasch, Rezension zu: Peter Eisenfeld: "... rausschmeißen ..." Bremen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/20487--rausschmeissen-_23881, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 23881 Rezension drucken